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Anti-VEGF Therapien beim metastasierten Mammakarzinom: Ein systematischer Review
Finanzierung:
Bund;
Diese systematische Übersichtsarbeit untersucht Nutzen (in Hinblick auf das progressionsfreie und Gesamtüberleben) und Nebenwirkungen einer gegen VEGF gerichteten Therapie – in Kombination mit einer Chemotherapie - bei Patientinnen mit metastasierenden Brustkrebs auf der Grundlage von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) zur Effektivität. Diese Ergebnisse werden durch nichtrandomisierte Studien unter klinischen Alltagsbedingungen zur Sicherheit von Anti-VEGF Therapien ergänzt. Alle Arbeitsschritte basieren auf dem BMBF-Antrag und dem publizierten Protokoll. Geeignete Studien wurden mit CENTRAL, MEDLINE und Embase, im Cochrane Breast Cancer Group Specialised Register, in Registern laufender Studien und fachspezifischen Konferenzbänden für den Zeitraum 2000 bis September 2011 gesucht. Eine Analyse der individuellen Patientendaten war geplant, konnte aber nicht durchgeführt werden, da die Daten nicht zur Verfügung gestellt wurden, so dass die Metaanalysen auf publizierten Daten basieren. Effektmaß für den primären Endpunkt waren  Hazard Raten. Sieben RCTs, eine einarmige Registerstudie und fünf laufende Studien wurden aus 347 potenziell relevanten Literaturstellen identifiziert. Alle abschließend publizierten Studien zu Anti-VEGF-Therapien bei metastasiertem Mammakarzinom sind auf Bevacizumab beschränkt. Vier Studien mit insgesamt 2886 Patienten wurden in der Erstlinientherapie mit und ohne den Einsatz von Bevacizumab durchgeführt. Sowohl das progressionsfreie Überleben  (HR 0.67; 95% KI 0.61 bis 0.73) als auch die Ansprechraten wurden durch den Einsatz von Bevacizumab signifikant verbessert. Auch in der Zweitlinientherapie wurde ein kleinerer, aber immer noch signifikanter Nutzen in Bezug auf das progressionsfreie Überleben durch den Einsatz von Bevacizumab erzielt. Für das Gesamtüberleben konnte weder in der Erst- noch in der Zweitlinientherapie ein Vorteil für die mit Bevacizumab behandelten Patientinnen nachgewiesen werden. Hinsichtlich der Lebensqualität wurden keine relevanten Unterschiede berichtet. Subgruppenanalysen weisen auf eine höhere Wirksamkeit von Bevacizumab bei Patienten mit früherer Taxantherapie und Patienten mit negativem Hormonrezeptorstatus.  Aufgrund der Tatsache, dass es sich beim progressionsfreien Überleben um einen Surrogatendpunkt handelt, dessen Korrelation mit dem klinisch relevanten Endpunkt Gesamtüberleben für die verwendete Therapie nicht belegt ist die alleinige Beeinflussung des progressionsfreien Überlebens durch Bevacizumab von klinisch zweifelhafter Wertigkeit. Der klinische Nutzen dieses Medikaments für die Indikation metastasiertes Mammakarzinom wird – besonders auch in Anbetracht seltener, aber gravierender Nebenwirkungen, wie intestinale Perforationen und arterieller thrombembolischer Komplikationen als gering eingeschätzt.

Schlagworte

Biometrie, Epidemiologie, Systematische Übersichtsarbeit
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