Zur allgemeinen und differentiellen Leistungs- und Persönlichkeitsstruktur von begabten Schülerinnen und Schüler ` Praktische und theoretische Probleme der Diagnostik, Förderung und Persönlichkeitsentwicklung
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Diplom-Psychologe Martin Corth
Finanzierung:
Ein bildungspolitisches Problem mit ökonomischen und persönlichen Konsequenzen ist die optimale Plazierung von Schülerinnen und Schülern zu vorhandenen Bildungseinrichtungen. Zu den besonderen Bildungseinrichungen in Sachsen-Anhalt gehören die Gymnasien mit inhaltlichen Schwerpunkten, wo geeignete Kinder aufgenommen werden und lernen sollen. Für das mathematisch-naturwissenschaftlich orientierte Werner-von-Siemens-Gymnasium ist ein Aufnahmeverfahren entwickelt worden, das vom Kultusministerium bestätigt wurde, und das geeignete Schüler für diese Ausbildungsform diagnostizieren soll. In Zusammenhang mit der in jedem Jahr durchgeführten Eignungsuntersuchung stellt sich die Frage, ob mit diesem Aufnahmeverfahren tatsächlich geeignete Bewerber diagnostiziert werden können und ob sich das Begabungspotential auch in entsprechenden Leistungen niederschlägt. Eine 1994 begonnene Längsschnittsanalyse erlaubt Einblicke in die Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung einer unter mathematischer Befähigung selektierten Schülerschaft in einer ihre individuelle Begabungsrichtung fördernden Lernumwelt. Diese Studie kann, wenn sie weiter geführt wird, zur Beantwortung obiger Fragestellung beitragen und damit helfen, Aufnahmeverfahren zu optimieren und praktisch und theoretische Positionen zur Begabungserkennung und Begabungsförderung weiter entwickeln. Eine weitere Längsschnittstudie mit mathematisch, musisch, sprachlich und normal begabten Schülerinnen und Schüler dient vor allem auch der Untersuchung dieser praktisch bedeutsamen und wissenschaftlich wertvollen Problematik, untersucht aber auch gleichzeitig den Persönlichkeitsbereich dieser unterschiedlich leistungsfähigen Schülerstichproben. Im Zusammenhang mit dem Begabungsbegriff, der Begabungsdiagnostik und nicht zuletzt mit der Geschlechtsdifferenzierung stehen fortgeschrittene Untersuchungen zur räumlichen Vorstellungsfähigkeit und begonnene Untersuchungen zur Musikalität. Geschlechtseffekte im mentalen Rotieren räumlicher G ebilde zugunsten der männlichen Probanden lassen Fragen nach deren genetisch-hormonellen Bedingtheit entstehen, wobei auch die Bedeutung von Erfahrungen (räumliche Aktivitäten, Erfahren der Geschlechterrolle, besondere Sozialisationsbedingungen) verstärkt hinterfragt wird. Dies hat auch wieder eignungsdiagnostische Bedeutung, denn Geschlechtsunterschiede in bestimmten Leistungs- und Persönlichkeitsmerkmalen werfen auch Fragen nach der Testfairneß unter selektionspsychologischer Sicht auf.
Schlagworte
Leistungsexzellenz, mathematische
Kontakt
apl. Prof. Dr. Wolfgang Lehmann
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Naturwissenschaften
Universitätsplatz 2
39106
Magdeburg
Tel.:+49 391 6711953
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