Die kommunikative Herstellung einer „Echokammer“. Eine diskurs- und interaktionslinguistische Analyse am Beispiel des Facebook-Accounts der Alternative für Deutschland (AfD).
Projektleiter:
Finanzierung:
Haushalt;
Die Metapher der "Echokammer“ verweist im Zusammenhang mit Sozialen Medien auf einen digitalen Kommunikationsraum, in dem die eigene Meinung immer wieder bestätigt und verstärkt wird, während divergierende Perspektiven ausgeschlossen werden. Die "Echokammer" wird in der Forschung kritisch diskutiert und ihre Existenz auch unterschiedlich ausgelegt. Ziel des Projekts war es, die linguistische Anwendbarkeit des Echokammer-Begriffs empirisch zu überprüfen. Dabei stellt das Konzept der Resonanz ein zentrales Scharnier zwischen theoretischer Herleitung und methodischem Zugriffskonzept für die Operationalisierung einer „Echokammer“ dar: Durch die Resonanz als Wiederaufnahme und Verarbeitung vorausgehender Sprach- und Wissenselemente ist es möglich, die gegenseitigen Bezugnahmen und sprachlichen Anpassungen der Kommunikationsbeteiligten zu beschreiben. Als Untersuchungsgegenstand diente der Facebook-Account der Bundespartei Alternative für Deutschland (AfD), d. h. der digitale Kommunikationsraum, der sich durch die Facebook-Beiträge der AfD und die daran anschließenden Kommentarbereiche konstituiert. Die teilöffentliche Abgeschiedenheit ermöglicht den Kommunikationsbeteiligten eine mehr oder weniger ungestörte Bestätigung ihrer Einstellungen bei gleichzeitiger Abgrenzung divergierender Ansichten – Merkmale, die der allgemeinen Definition einer Echokammer entsprechen. Die aus der Analyse gewonnenen Ergebnisse ermöglichen eine Differenzierung und Erweiterung dieser Definition durch die Beschreibung konkreter kommunikativer und interaktiver Praktiken, die relevant für die Konstituierung einer Echokammer sind.
Kontakt
Vanessa Kanz
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Humanwissenschaften
Institut III: Philologien, Philosophie, Sportwissenschaft
Zschokkestraße 32
39104
Magdeburg
Tel.:+49 391 6756669
