Berufliches Engagement in Differenzverhältnissen. Berufsbiographien und Professionalisierungsprozesse schulischer „Diversitätsakteur:innen“
Projektleiter:
Finanzierung:
Haushalt;
Berufliches Engagement in Differenzverhältnissen. Berufsbiographien und Professionalisierungsprozesse schulischer „Diversitätsakteur:innen“
In der Diskussion um gerechte Bildungschancen in der Migrationsgesellschaft wird bereits Längerem eine umfassende Orientierung der Institution Schule an den Bedingungen einer durch Migrationsprozesse veränderten gesellschaftlichen Wirklichkeit eingefordert (vgl. Gomolla 2005; Karakaşoğlu-Aydın/Gruhn/Wojciechowicz 2013; KMK 2013). Jüngere Entwicklungen wie die globalen Fluchtbewegungen der vergangenen Jahre, die Verschärfung und zunehmende Sichtbarkeit von Bildungsungleichheiten infolge der Corona-Pandemie ebenso wie die Präsenz rassistischer und antisemitischer Diskurse im schulischen Alltag unterstreichen die Aktualität dieser Forderungen.
Mit dem Diskurs über „interkulturelle“, „diversitätsbewusste“ und „rassismus- und diskriminierungskritische“ Bildung sind auch veränderte Professionalitätsanforderungen an Pädagog:innen verbunden: Neben Fähigkeiten, sich selbstreflexiv zu den „eigenen Bildern von Anderen“ (KMK 2013: 2) in Bezug zu setzen, wird von ihnen erwartet, sich als Mitgestalter*innen einer diversitätsbewussten, diskriminierungskritischen Schulentwicklung zu verstehen.
Es handelt sich dabei allerdings weder um ein eindeutig definiertes Aufgabenfeld, noch existieren standardisierte Qualifikationsanforderungen und Zugangswege für Pädagog:innen, die institutionell eine besondere Verantwortung für diese „Querschnittaufgabe“ (ebd.: 6) übernehmen. Vor dem Hintergrund der wenig formalisierten Struktur dieses Tätigkeits- und Aufgabenfeldes ergibt sich die u.a. professionstheoretisch relevante Frage, welche Spielräume dieses Feld für Berufsbiographien und professionelle Selbstentwürfe der pädagogischen Akteur:innen eröffnet und wie sich diese darin positionieren.
Das Projekt untersucht diese Fragen aus einer biographiewissenschaftlichen Perspektive. Die empirische Basis bilden biographisch-narrative Interviews mit Pädagog:innen, die institutionell eine besondere Verantwortung für „interkulturelle“ und diskriminierungskritische Bildung und Schulentwicklung übernommen haben. Rekonstruiert werden die biographischen (Konstruktions-)Prozesse diversitätsbewussten schulischen Engagements und die Relevanz biographischen Erfahrungswissens, die professionellen Selbstverständnisse und Positionierungen der Akteur:innen in ihrem jeweiligen Handlungsfeld sowie das Ineinandergreifen von Professionalisierungs- und Institutionalisierungsprozessen.
In der Diskussion um gerechte Bildungschancen in der Migrationsgesellschaft wird bereits Längerem eine umfassende Orientierung der Institution Schule an den Bedingungen einer durch Migrationsprozesse veränderten gesellschaftlichen Wirklichkeit eingefordert (vgl. Gomolla 2005; Karakaşoğlu-Aydın/Gruhn/Wojciechowicz 2013; KMK 2013). Jüngere Entwicklungen wie die globalen Fluchtbewegungen der vergangenen Jahre, die Verschärfung und zunehmende Sichtbarkeit von Bildungsungleichheiten infolge der Corona-Pandemie ebenso wie die Präsenz rassistischer und antisemitischer Diskurse im schulischen Alltag unterstreichen die Aktualität dieser Forderungen.
Mit dem Diskurs über „interkulturelle“, „diversitätsbewusste“ und „rassismus- und diskriminierungskritische“ Bildung sind auch veränderte Professionalitätsanforderungen an Pädagog:innen verbunden: Neben Fähigkeiten, sich selbstreflexiv zu den „eigenen Bildern von Anderen“ (KMK 2013: 2) in Bezug zu setzen, wird von ihnen erwartet, sich als Mitgestalter*innen einer diversitätsbewussten, diskriminierungskritischen Schulentwicklung zu verstehen.
Es handelt sich dabei allerdings weder um ein eindeutig definiertes Aufgabenfeld, noch existieren standardisierte Qualifikationsanforderungen und Zugangswege für Pädagog:innen, die institutionell eine besondere Verantwortung für diese „Querschnittaufgabe“ (ebd.: 6) übernehmen. Vor dem Hintergrund der wenig formalisierten Struktur dieses Tätigkeits- und Aufgabenfeldes ergibt sich die u.a. professionstheoretisch relevante Frage, welche Spielräume dieses Feld für Berufsbiographien und professionelle Selbstentwürfe der pädagogischen Akteur:innen eröffnet und wie sich diese darin positionieren.
Das Projekt untersucht diese Fragen aus einer biographiewissenschaftlichen Perspektive. Die empirische Basis bilden biographisch-narrative Interviews mit Pädagog:innen, die institutionell eine besondere Verantwortung für „interkulturelle“ und diskriminierungskritische Bildung und Schulentwicklung übernommen haben. Rekonstruiert werden die biographischen (Konstruktions-)Prozesse diversitätsbewussten schulischen Engagements und die Relevanz biographischen Erfahrungswissens, die professionellen Selbstverständnisse und Positionierungen der Akteur:innen in ihrem jeweiligen Handlungsfeld sowie das Ineinandergreifen von Professionalisierungs- und Institutionalisierungsprozessen.
Kontakt
Prof. Dr. Dorothee Schwendowius
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Humanwissenschaften
Institut I: Bildung, Beruf und Medien
Zschokkestr. 32
39104
Magdeburg
Tel.:+49 391 6756946
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