Jun.-Prof. Dr. Zeljana Tunic
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ich befasse mich mit der gesellschaftlichen Verarbeitung von Kriegs-, Gewalt- und Transformationserfahrungen sowie dem politischen Potenzial von Trauer. Geographisch konzentriert sich meine Forschung auf das ehemalige Jugoslawien und die jugoslawischen Nachfolgestaaten sowie auf den postsowjetischen Raum: https://www.campus-halensis.de/artikel/kriegserfahrungen-und-erinnerungskultur/?fbclid=IwAR1xoXbmwQG7eqBNfqcGY2Q_P3FkcNtgT34Y2NQYuN_Z9o77ywCEhProfil
Vita
Wissenschaftlicher Werdegang
seit 10/2022: Juniorprofessorin für Slavistische Kulturwissenschaft/Südslavistik an der MLU Halle-Wittenberg
4 - 9/2022: Vertretungsprofessorin für Slavistische Kulturwissenschaft an der MLU Halle-Wittenberg
10/2021 – 3/2022: Postdoc-Stipendiatin im Rahmen des Thüringer Programms zur Förderung exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen an der FSU Jena
4/2021 – 9/2021: Postdoc-Stipendiatin des Schroubek Fonds Östliches Europa an der LMU München (Leopold-Kretzenbacher-Stipendium)
4/2020 – 4/2021: Lehrbeauftragte am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena
1/2019 – 12/2019: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt: „K/Eine Utopie(n) mehr? Ein grenzübergreifendes Forum für junge, engagierte Literatur in Deutschland, dem westlichen Balkanraum und Russland“, am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena (gefördert durch den DAAD, Leitung: Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz)
3/2017 – 2/2018: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Literarische Verarbeitung von Kriegs- und Gewalterfahrungen und ihre Übersetzung. Deutschland und das ehemalige Jugoslawien im Dialog“, am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena (gefördert durch den DAAD, Leitung: Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz)
12/2016 – 10/2019: Wissenschaftliche Koordinatorin des Jean-Monnet-Netzwerks „Applied European Contemporary History” am Historischen Institut der FSU Jena, Netzwerkverbund der Universitäten Belgrad, Gent, Tuzla und Wroclaw sowie NGOs aus Belgien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Polen und Serbien (gefördert durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union)
9/2012 – 9/2015: Promotionsstudium im DFG-Graduiertenkolleg „Kulturelle Orientierungen und gesellschaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa“ in Slawistik an der FSU Jena mit der Arbeit „Zoran Ðindic als Erinnerungsfigur in Serbien“ (Erstbetreuer: Prof. Dr. Thede Kahl, Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz)
9/2009 – 9/2012: Masterstudium „Deutsche Klassik im europäischen Kontext“ an der FSU Jena (Thema der Masterarbeit: „Dositej Obradovics Nations- und Religionsvorstellungen“)
10/2010 – 9/2016: Lehrbeauftragte für Bosnisch/Kroatisch/Serbisch am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena
10/2005 – 9/2009: Diplomstudium der Germanistik an der Universität Banja Luka (Bosnien und Herzegowina)
Stipendien, Fellowships
10/2021 – 3/2022: Postdoktorandinnen-Stipendium des Thüringer Programms zur Förderung exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen an der FSU Jena
4/2021 – 9/2021: Leopold-Kretzenbacher-Stipendium des Schroubek Fonds, LMU München
10/2018 – 09/2020: Fellow im Rowena-Morse-Programm des Freistaates Thüringen
3/2016 – 6/2016: Fellow am Zentrum für Südosteuropastudien der Karl-Franzens-Universität Graz
10/2015 – 9/2016: DAAD/STIBET Betreuungsstipendium
10/2012 – 9/2015: Doktorandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
10/2009 – 9/2011: DAAD-Stipendium für ein Masterstudium
10/2007 – 2/2008: DAAD-Stipendium für ein Austauschsemester
seit 10/2022: Juniorprofessorin für Slavistische Kulturwissenschaft/Südslavistik an der MLU Halle-Wittenberg
4 - 9/2022: Vertretungsprofessorin für Slavistische Kulturwissenschaft an der MLU Halle-Wittenberg
10/2021 – 3/2022: Postdoc-Stipendiatin im Rahmen des Thüringer Programms zur Förderung exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen an der FSU Jena
4/2021 – 9/2021: Postdoc-Stipendiatin des Schroubek Fonds Östliches Europa an der LMU München (Leopold-Kretzenbacher-Stipendium)
4/2020 – 4/2021: Lehrbeauftragte am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena
1/2019 – 12/2019: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt: „K/Eine Utopie(n) mehr? Ein grenzübergreifendes Forum für junge, engagierte Literatur in Deutschland, dem westlichen Balkanraum und Russland“, am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena (gefördert durch den DAAD, Leitung: Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz)
3/2017 – 2/2018: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Literarische Verarbeitung von Kriegs- und Gewalterfahrungen und ihre Übersetzung. Deutschland und das ehemalige Jugoslawien im Dialog“, am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena (gefördert durch den DAAD, Leitung: Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz)
12/2016 – 10/2019: Wissenschaftliche Koordinatorin des Jean-Monnet-Netzwerks „Applied European Contemporary History” am Historischen Institut der FSU Jena, Netzwerkverbund der Universitäten Belgrad, Gent, Tuzla und Wroclaw sowie NGOs aus Belgien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Polen und Serbien (gefördert durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union)
9/2012 – 9/2015: Promotionsstudium im DFG-Graduiertenkolleg „Kulturelle Orientierungen und gesellschaftliche Ordnungsstrukturen in Südosteuropa“ in Slawistik an der FSU Jena mit der Arbeit „Zoran Ðindic als Erinnerungsfigur in Serbien“ (Erstbetreuer: Prof. Dr. Thede Kahl, Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz)
9/2009 – 9/2012: Masterstudium „Deutsche Klassik im europäischen Kontext“ an der FSU Jena (Thema der Masterarbeit: „Dositej Obradovics Nations- und Religionsvorstellungen“)
10/2010 – 9/2016: Lehrbeauftragte für Bosnisch/Kroatisch/Serbisch am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena
10/2005 – 9/2009: Diplomstudium der Germanistik an der Universität Banja Luka (Bosnien und Herzegowina)
Stipendien, Fellowships
10/2021 – 3/2022: Postdoktorandinnen-Stipendium des Thüringer Programms zur Förderung exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen an der FSU Jena
4/2021 – 9/2021: Leopold-Kretzenbacher-Stipendium des Schroubek Fonds, LMU München
10/2018 – 09/2020: Fellow im Rowena-Morse-Programm des Freistaates Thüringen
3/2016 – 6/2016: Fellow am Zentrum für Südosteuropastudien der Karl-Franzens-Universität Graz
10/2015 – 9/2016: DAAD/STIBET Betreuungsstipendium
10/2012 – 9/2015: Doktorandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
10/2009 – 9/2011: DAAD-Stipendium für ein Masterstudium
10/2007 – 2/2008: DAAD-Stipendium für ein Austauschsemester
Expertenprofil
Lehr- und Forschungsschwerpunkte:
Erinnerungskultur und -politik in den südslavischen Ländern vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, dabei insbesondere Kriegsnarrative, Umgang mit Transformationserfahrungen, Überlegungen zum politischen Potential von Trauer und zur Forensik als kulturelle Praxis;
Slavische Literatur- und Kulturgeschichte im europäischen Kontext, hierbei insbesondere Praktiken des literarischen und kulturellen Übersetzens, postjugoslawisches Theater
Aktuelle Projekte:
Forensische Wissenskulturen im östlichen Europa. Materialität, Imagination, Mobilisierung
Das Projekt untersucht forensische Praktiken der Exhumierung und den kulturellen Umgang
mit Massengräbern aus dem Zweiten Weltkrieg sowie den postjugoslawischen und
postsowjetischen Kriegen. Eine zentrale Frage ist dabei, welches politisches
Mobilisierungspotential von der forensischen Untersuchung und Präsentation sterblicher
Überreste ausgeht. Ziel ist es, in einem breiten transdisziplinären Zugriff das Verhältnis
zwischen materieller Kultur und kultureller Imagination, zwischen individueller Trauer,
Ritualisierung und politischer Mobilisierung sowie zwischen fiktivem und faktualem Erzählen
zu diskutieren.
Im Rahmen des Forschungsprojektes finden im Februar und Mai 2023 Aufenthalte als
Gastwissenschaftlerin am Institut für Geschichte und Kunstgeschichte der Universität Utrecht
und an der School of Slavonic and East European Studies des University College London statt.
Den Krieg in Bosnien und Herzegowina und die Belagerung Sarajevos vermitteln und erinnern
Im April 2022 jährte sich der Ausbruch des Bosnien-Krieges zum 30. Mal, ein Ereignis, das durch den
Krieg in der Ukraine eine traurige Aktualität erhielt. Ein besonderes Anliegen meiner Professur ist es,
gesellschaftliche Aufklärungsarbeit über das Thema Krieg mit einem Fokus auf den bosnisch-
herzegowinischen Kontext zu leisten. Einerseits setze ich diesen Schwerpunkt in der Lehre, um
Studierenden ein vertieftes Verständnis der historischen Hintergründe des Zerfalls Jugoslawiens und
der darauffolgenden Kriege sowie ihrer kulturellen und literarischen Verarbeitung zu ermöglichen,
beispielsweise in dem Seminar: „Krieg als Thema der postjugoslawischen Literatur“. Andererseits
wende ich mich an ein außeruniversitäres Publikum, so organisiere ich als Leiterin der SOG-
Zweigstelle in Halle thematisch einschlägige Lesungen und Gespräche und halte Vorträge in
öffentlichen Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken oder im Rahmen von Ausstellungen.
Aktuelle Veranstaltungen in diesem Rahmen:
-Lesung und Gespräch mit Dževad Karahasan zu seinem „Tagebuch der Übersiedlung“ (SOG-
Zweigstelle Halle, April 2022), online abrufbar unter:
https://www.youtube.com/watch?v=gsGGz9v8MKE
-Gespräch mit Faruk Šehic im Literaturhaus Halle (November 2022),
https://www.sogde.org/de/events/lesung-und-gesprach-mit-faruk-sehic/
-Vortrag „Literatur und Krieg im ehemaligen Jugoslawien“ in der Stadtbibliothek in Rudolstadt
(November 2022)
-Außerdem unterstütze ich Nachwuchswissenschaftler:innen aus dem ehemaligen Jugoslawien, die zu
diesem Thema forschen. So verbringt die aus Bosnien und Herzegowina stammende Psychiaterin und
Erinnerungsforscherin Emina Zoletic ab Oktober 2022 einen einjährigen, durch die Zeit-Stiftung
Ebelin und Gerd Bucerius Stiftung geförderten Forschungsaufenthalt, während dessen sie an ihrer
Dissertation zu mehrgenerationellen Erinnerungen an die Belagerung Sarajevos arbeitet
Semiotic landscapes of multilingual border regions, im Team mit Jun.-Prof. Dr. Valeska Bopp-Filimonov: https://www.romanistik.uni-jena.de/bopp-filimonov
Erinnerungskultur und -politik in den südslavischen Ländern vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, dabei insbesondere Kriegsnarrative, Umgang mit Transformationserfahrungen, Überlegungen zum politischen Potential von Trauer und zur Forensik als kulturelle Praxis;
Slavische Literatur- und Kulturgeschichte im europäischen Kontext, hierbei insbesondere Praktiken des literarischen und kulturellen Übersetzens, postjugoslawisches Theater
Aktuelle Projekte:
Forensische Wissenskulturen im östlichen Europa. Materialität, Imagination, Mobilisierung
Das Projekt untersucht forensische Praktiken der Exhumierung und den kulturellen Umgang
mit Massengräbern aus dem Zweiten Weltkrieg sowie den postjugoslawischen und
postsowjetischen Kriegen. Eine zentrale Frage ist dabei, welches politisches
Mobilisierungspotential von der forensischen Untersuchung und Präsentation sterblicher
Überreste ausgeht. Ziel ist es, in einem breiten transdisziplinären Zugriff das Verhältnis
zwischen materieller Kultur und kultureller Imagination, zwischen individueller Trauer,
Ritualisierung und politischer Mobilisierung sowie zwischen fiktivem und faktualem Erzählen
zu diskutieren.
Im Rahmen des Forschungsprojektes finden im Februar und Mai 2023 Aufenthalte als
Gastwissenschaftlerin am Institut für Geschichte und Kunstgeschichte der Universität Utrecht
und an der School of Slavonic and East European Studies des University College London statt.
Den Krieg in Bosnien und Herzegowina und die Belagerung Sarajevos vermitteln und erinnern
Im April 2022 jährte sich der Ausbruch des Bosnien-Krieges zum 30. Mal, ein Ereignis, das durch den
Krieg in der Ukraine eine traurige Aktualität erhielt. Ein besonderes Anliegen meiner Professur ist es,
gesellschaftliche Aufklärungsarbeit über das Thema Krieg mit einem Fokus auf den bosnisch-
herzegowinischen Kontext zu leisten. Einerseits setze ich diesen Schwerpunkt in der Lehre, um
Studierenden ein vertieftes Verständnis der historischen Hintergründe des Zerfalls Jugoslawiens und
der darauffolgenden Kriege sowie ihrer kulturellen und literarischen Verarbeitung zu ermöglichen,
beispielsweise in dem Seminar: „Krieg als Thema der postjugoslawischen Literatur“. Andererseits
wende ich mich an ein außeruniversitäres Publikum, so organisiere ich als Leiterin der SOG-
Zweigstelle in Halle thematisch einschlägige Lesungen und Gespräche und halte Vorträge in
öffentlichen Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken oder im Rahmen von Ausstellungen.
Aktuelle Veranstaltungen in diesem Rahmen:
-Lesung und Gespräch mit Dževad Karahasan zu seinem „Tagebuch der Übersiedlung“ (SOG-
Zweigstelle Halle, April 2022), online abrufbar unter:
https://www.youtube.com/watch?v=gsGGz9v8MKE
-Gespräch mit Faruk Šehic im Literaturhaus Halle (November 2022),
https://www.sogde.org/de/events/lesung-und-gesprach-mit-faruk-sehic/
-Vortrag „Literatur und Krieg im ehemaligen Jugoslawien“ in der Stadtbibliothek in Rudolstadt
(November 2022)
-Außerdem unterstütze ich Nachwuchswissenschaftler:innen aus dem ehemaligen Jugoslawien, die zu
diesem Thema forschen. So verbringt die aus Bosnien und Herzegowina stammende Psychiaterin und
Erinnerungsforscherin Emina Zoletic ab Oktober 2022 einen einjährigen, durch die Zeit-Stiftung
Ebelin und Gerd Bucerius Stiftung geförderten Forschungsaufenthalt, während dessen sie an ihrer
Dissertation zu mehrgenerationellen Erinnerungen an die Belagerung Sarajevos arbeitet
Semiotic landscapes of multilingual border regions, im Team mit Jun.-Prof. Dr. Valeska Bopp-Filimonov: https://www.romanistik.uni-jena.de/bopp-filimonov