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Die Universität Magdeburg ist wichtigster Forschungstransfer-Partner beim Start des regionalen Wachstumskerns FLUSS-STROM PLUS
Die Universität Magdeburg ist wichtigster Forschungstransfer-Partner beim Start des regionalen Wachstumskerns FLUSS-STROM PLUS
von Forschungsportal-Redaktion

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg unterstützt mit vier Forschungstransfer-Projekten die künftige Energiegewinnung aus den Flüssen Europas. Im Rahmen des regionalen Wachstumskerns FLUSS-STROM PLUS sollen künftig ökologisch verträgliche Fluss-Wasserkraftanlagen für die umweltschonende Energiegewinnung eingesetzt werden. Unter der Leitung der Universität wird ein Netzwerk aus sieben Forschungseinrichtungen und 19 Industriepartnern innerhalb der nächsten drei Jahre das dafür nötige Knowhow und die passgenauen Technologien entwickeln bzw. optimieren. Die Ansätze reichen dabei von schwimmenden Flusswasserkraftanlagen bis hin zu kleinen, universellen Staudruckwasserrädern für bereits vorhandene Staubauwerke. Effiziente Serienanfertigungen kleiner Wasserkraftanlagen sollen künftig einsatzfertig zu den Nutzungsstellen auf europäischen Flüssen transportiert werden.
An vier von insgesamt fünf Teilprojekten sind Wissenschaftler der Universität Magdeburg intensiv mit Forschungstransferleistungen beteiligt.

Der Verfahrenstechniker Prof. Dominique Thévenin wird auf den Versuchsanlagen der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik die komplizierte Strömung und Verwirbelung in Flüssen simulieren. Ziel ist es, die neu entwickelten Maschinen, also Turbinen und Wasserräder, hydrodynamisch zu optimieren. Die Forschung mit Wasserrädern wurde Ende des 19. Jahrhunderts gestoppt, da - dank Wasserstauung - klassische Turbinen viel effizienter wurden. Wir fangen also wieder dort an, wo Kollegen vor 130 Jahren aufgehört haben, aber mit vollkommen neuen Methoden. Ich bin sehr neugierig, zu sehen, was wir mit moderner Technik herausholen werden , so der Strömungsexperte.

An der Fakultät für Maschinenbau arbeitet das Team um Prof. Roland Kasper an der Entwicklung neuartiger, getriebeloser Generatoren. Bei Flusswasser-Kraftwerken könne nicht auf klassische Getriebelösungen zurückgegriffen werden, so Kasper. Sie wären wartungsintensiv, umweltrelevant und relativ teuer. Ziel unseres Ansatzes ist es darum, eine getriebelose  Synchronmaschine zu entwickeln , so der Maschinenbauexperte. Herstellungs- und Wartungskosten der Generatoren können damit so weit wie möglich gesenkt und ihre Energieausbeute auch an langsam fließenden Gewässern optimiert werden. Das Team um Prof. Roberto Leidhold von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Magdeburg ist mit der Entwicklung einer innovativen Regelungs- und Steuerungstechnik für das gesamte Turbinen-Generator-Netz-System am Projekt beteiligt. Die Herausforderung für uns liegt in der Konstruktion des Magnetkreises und in der Minimierung der Verluste , so Prof. Leidhold. Die von uns zu entwickelnde Leistungselektronik soll das Zusammenspiel von Generatoren und Gesamtsystem optimieren. Der regionale Wachstumskern Fluss-Strom Plus ging aus dem  Netzwerk Technologiekompetenz Fluss-Strom und dem 2012 vorangegangenen Innovationsforum FLUSS-STROM Plus hervor. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF fördert die Technologieentwicklungen von 2015 bis 2018 in insgesamt sechs Verbund-  und 30 Teilprojekten mit ca. 11 Millionen Euro.

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Mario Spiewack, Projektleiter und Sprecher des Netzwerkes, Tel.: 0391 544 86 19 217, E-Mail.: mario.spiewack@exfa.de

weitere Informationen :
Projekthomepage Flusstrom