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Stipendium für herausragende Forschungsarbeit
Stipendium für herausragende Forschungsarbeit
von Sandra Michme

Für ihre Forschungsarbeit an regulatorischen T-Zellen, die eine wichtige Rolle bei Autoimmun- und Krebserkrankungen spielen, erhält die Biochemikerin Dr. rer. nat. Juliane Lokau das Graduiertenstipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung.
 
Das Novartis-Graduiertenstipendium geht in diesem Jahr an Dr. rer. nat. Juliane Lokau, Postdoc in der Abteilung Experimentelle Pathologie am Institut für Pathologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Das Stipendium in Höhe von 8.000 Euro wird von der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung initiiert und für die Dauer von drei aufeinanderfolgenden Jahren jährlich von fünf ausgewählten Universitäten vergeben. In den Jahren 2022 bis 2024 sind das neben der Universität Magdeburg die Universitäten in Düsseldorf, Hannover, Leipzig und Ulm. Die Auszeichnung richtet sich speziell an Nachwuchswissenschaftler:innen, die durch überragende Forschungsarbeit hervorstechen und eine Karriere in der medizinischen Forschung anstreben. Die Biochemikerin konnte neue Erkenntnisse zur Wirkung des Botenstoffes Interleukin-2 gewinnen. Ziel ist es, die Therapie von Autoimmun- und Krebserkrankungen weiter zu verbessern.
 
Die Auswahl der Stipendiatin wurde von der Kommission zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Medizinischen Fakultät Magdeburg unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Ildiko Dunay getroffen. Ausgezeichnet wurde Dr. Lokau für ihr eingereichtes Projekt "Evaluation of IL-2Ra shedding and the soluble IL-2Ra as therapeutic strategies to modulate Treg function . Regulatorische T-Zellen sind eine spezialisierte Gruppe von Immunzellen, die Immunreaktionen unterdrücken. Sie tragen dazu bei, das Risiko für Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Rheumatoide Arthritis zu senken. Zu viele dieser regulatorischen T-Zellen können allerdings zur Krebsentstehung beitragen. Für einen gesunden Körper kommt es auf ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Funktionen an. Ein wichtiger Regulator dieses Gleichgewichts ist der Botenstoff Interleukin-2, der an regulatorische T-Zellen über einen speziellen Interleukin-2-Rezeptor bindet und die Zellen dadurch aktiviert. Die Biochemikerin hat einen neuartigen regulierenden Mechanismus für den Botenstoff entdeckt und möchte diesen in ihrer Forschungsarbeit weiter untersuchen und herausfinden, wie er sich am besten zur therapeutischen Beeinflussung von regulatorischen T-Zellen nutzen lässt.
 
Die Kommission zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bezeichnete das vorgestellte Projekt als herausragend in der wissenschaftlichen Zielsetzung, der Originalität und der Innovation. Auch die vorangegangenen Arbeiten der Stipendiatin, wie ihre 38 Publikationen, spielten in die Entscheidung hinein. "Für die persönliche wissenschaftliche Weiterentwicklung von Frau Dr. Lokau ist dieses Projekt eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung eines eigenständigen wissenschaftlichen Profils", erläutert die Kommission ihre Entscheidung weiter.
 
"Das Stipendium ermöglicht mir, in den kommenden Monaten intensiv an dem Projekt zu forschen. Den größten Teil des Stipendiums werde ich direkt für die Durchführung von Experimenten verwenden. Außerdem plane ich Reisen zu Kooperationspartnern und zu einer internationalen Konferenz, um mich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Zur Durchführung des Projektes bietet mir die Universitätsmedizin Magdeburg und insbesondere der Gesundheitscampus GCI:3 das optimale Umfeld mit vielen Kooperationsmöglichkeiten", freut sich die Stipendiatin.
 
Dr. Lokau absolvierte ein Studium der Biochemie und Molekularbiologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Die 32-Jährige hat im Jahr 2017 am Biochemischen Institut der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert und ist seit Juli 2018 Postdoc in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. rer. nat. Christoph Garbers, Leiter der Experimentellen Pathologie am Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Magdeburg.
Wissenschaftlicher Kontakt:
Dr. rer. nat. Juliane Lokau, Experimentelle Pathologie, Institut für Pathologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel. 0391-67-17946, juliane.lokau@med.ovgu.de