« Neuigkeiten
Sie verwenden einen sehr veralteten Browser und können Funktionen dieser Seite nur sehr eingeschränkt nutzen. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser. http://www.browser-update.org/de/update.html
Forschung, die direkt den Menschen erreicht
Forschung, die direkt den Menschen erreicht
von Sandra Michme

Universitätsmedizin Magdeburg stärkt mit EFRE-Projekt „KSMED“ die klinische Forschung zur Entwicklung innovativer Behandlungen bei Krebs, Fatigue, chronischen Schmerzen und erblichen Gallensteinleiden.

Wie gelangen Forschungsergebnisse schneller in die Versorgungspraxis? Diese Frage steht im Mittelpunkt des neuen Projekts „KSMED – Klinische Studien und Prüfungen an der Medizinischen Fakultät“ der Universitätsmedizin Magdeburg. Mit Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördert das Projekt mit einem Volumen von 5,3 Millionen Euro zentrale Bereiche der medizinischen Forschung in Magdeburg: eigene klinische Studien in den Bereichen Krebsmedizin, Neurowissenschaften, chronische Schmerzen und erblichen Gallensteinleiden, die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie den Aufbau eines modernen Forschungsservices. Ziel ist es, neue Erkenntnisse schneller in die medizinische Versorgung zu bringen und die klinische Forschung in Magdeburg nachhaltig zu stärken.
 
Klinische Studien sind entscheidend, um zu prüfen, ob neue Medikamente oder Behandlungsformen tatsächlich helfen und sicher sind. Mit KSMED baut die Medizinische Fakultät Magdeburg ihre klinische Forschung gezielt aus. In einem ersten Schritt sollen vier Pilotstudien starten:
  • ·         CAR-COG: Die Studie untersucht, wie sich CAR-T-Zelltherapien auf Gedächtnis und Konzentration auswirken, um Betroffene künftig besser unterstützen zu können.

  • ·         ReVita: Hier wird geprüft, ob eine nicht-invasive elektrische Stimulation des Vagusnervs im Ohr extreme Erschöpfung (Fatigue) lindern kann – unabhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung.

  • ·         EnPsyPain: In dieser Pilotstudie wird getestet, ob die Kombination aus Psychotherapie und sanfter nicht-invasiver elektrischer Hirnstimulation die Behandlung chronischer Schmerzen verbessern kann.

  • ·         ELB-STONE: Die Studie erfasst Häufigkeit, Krankheitsverläufe und Versorgungssituation bei erblich bedingten Gallensteinleiden. Ziel ist es, diese Erkrankungen besser zu verstehen und neue Ansätze für Diagnose und Behandlung zu entwickeln.

„Wir wollen die medizinische Forschung noch enger mit der Versorgung der Patientinnen und Patienten verbinden. Das bedeutet: Forschungsergebnisse sollen schneller in der Praxis ankommen“, erklärt Prof. Dr. Daniela C. Dieterich, Dekanin der Medizinischen Fakultät Magdeburg. „So profitieren Menschen in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus früher von neuen Behandlungsmöglichkeiten.“
 
Ein wichtiger Teil von KSMED ist die Förderung junger Forschender: Sechs Ärztinnen und Ärzte werden im Rahmen einer Clinician Scientist-Initiative speziell dafür qualifiziert, klinische Forschung mit der praktischen Patientenversorgung zu verbinden. Aufenthalte an anderen Universitätskliniken in Deutschland und Europa ermöglichen den Austausch und den Ausbau methodischer Kompetenzen.
 
Parallel dazu entsteht ein professioneller Forschungsservice, der Forschende bei Planung, Datenauswertung und Organisation klinischer Studien unterstützt. Damit schafft die Medizinische Fakultät Magdeburg langfristig die Grundlage für mehr eigeninitiierte klinische Studien und eine noch engere Verbindung von Forschung und Versorgung.
 
„KSMED ist ein wichtiger Schritt, um die klinische Forschung in Magdeburg weiter zu stärken und insbesondere auch jungen Forschenden diesen Karriereweg zu ermöglichen“, betont Prof. Dr. Florian Junne, Prodekan für Forschung an der Medizinischen Fakultät. „Wir arbeiten als Universitätsmedizin auch in diesem Projekt weiter mit Nachdruck daran, den medizinischen Fortschritt direkt für die Menschen in Sachsen-Anhalt verfügbar zu machen.“
 
Das Projekt hat weitreichende Wirkung über die Universität hinaus: Die Ergebnisse der Studien fließen direkt in die ärztliche Versorgung ein, auch in Praxen und Kliniken außerhalb der Universitätsmedizin. Gleichzeitig stärkt KSMED die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Gesundheitswesen und der stark vertretenen pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie des Landes. Das Projekt trägt so zu einer besseren medizinischen Versorgung, zur Vernetzung wissenschaftlicher Einrichtungen und zum Wissenstransfer in die Fläche bei.
 
Kontakt:
Janett Rothhardt, Projekt Klinische Studien und Prüfungen an der Medizinischen Fakultät (KSMED), Referat für Forschung und Drittmittelverwaltung, Medizinische Fakultät Magdeburg, E-Mail: janett.rothhardt@med.ovgu.de, Infos zum Projekt und zu den Studien , Tel.: 0391/67-21847