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Detailbild zu :  human Virtual Water Maze

human Virtual Water Maze

Emil-Abderhalden-Straße 26-27

06108 Halle (Saale)

Tel.:+49 345 5524358

Fax:+49 345 5527218

Gerätebeschreibung
Testintention
Bei der Orientierungsfähigkeit im Raum nimmt das Orts- bzw. Referenzgedächtnis einezentrale Rolle ein. Das Referenzgedächtnis bildet sehr wahrscheinlich Umgebungen und Orte in einer Art kognitiven Landkarte ab. Den globalen Referenzrahmen bilden dabei weithin sichtbare Landmarken. Mit Hilfe dieser Referenzen kann dann zu einem einmal besuchten Ort immer wieder navigiert werden. Der Erwerb dieses speziellen räumlichen Referenzgedächtnisses erfolgt inkrementell, d.h. in vielen Wiederholungen, und wird als place learning bzw. spatial learning bezeichnet. Diese Fähigkeit stellte sich in Tierexperimenten, mit Navigationsaufgaben, wie dem Morris-Water-Maze, immer wieder als vulnerabel gegenüber selektiven Hippocampusschädigungen heraus.
Das virtuelle Water-Maze (VWM) ist eine auf den Menschen angepasste Variante des Morris-Water-Maze. In einer virtuellen Umgebung kann „echte“ Navigation am Computer simuliert werden. Die virtuelle Umgebung des VWM ist eine kreisrunde Insel, umgeben von vier Landmarken (Abb. 1). Gedanklich ist die Insel in vier Quadranten aufgeteilt. Im Quadrant I befindet sich ein verstecktes Ziel für die Suche. Es handelt sich dabei um eine Schatzkiste, die in einer Bodenvertiefung versteckt ist (hidden target trials). Somit kann Versuchspersonen die Aufgabe als Schatzsuche leicht verständlich gemacht werden. Durch inkrementelles Lernen (place learning) wird eine stabile Repräsentation der Position der Schatzkiste im Referenzgedächtnis aufgebaut. In einem freien Abruf (retrieval) wird die Leistungsfähigkeit des Referenzgedächtnisses getestet. Im Abruf wird das  versteckte Ziel entfernt (no-target probe trial) und eine  Verhaltensbeobachtung des Probanden durchgeführt.
Bei einem funktionsfähigen Referenzgedächtnis sollten Versuchspersonen ein für die erlernte Position perseveriertes Verhalten zeigen. Die Gedächtnisleistung kann u.a. als Verweildauer
im Quadranten I erfasst werden.
Statt des Standardtest kann auch die Flexibilität des Ortsgedächtnisses von großem Interesse sein. Dazu wird das Ziel an eine andere Position verschoben bei ansonsten unveränderten Umgebungsbedingungen. Es wird dann beobachtet wie lang es dauert bis eine Versuchsperson sich von der alten Position löst und die neue Position wieder stabile erlernt. Dieses Umlernen auf eine neue Ziellokation (reversal learning) erweist sich bei leichteren Hippocampusschädigungen in Tierversuchen sensitiver als der no-target probe trial. Die im VWM operationalisierte Referenzgedächtnisaufgabe (RMT) stellt ein experimentelles
neuropsychologisches Verfahren dar, das aufgrund zahlreicher Tierstudien als besonders hippocampus-sensitive anzusehen ist. Erprobt ist die Aufgabe bei Erwachsen im Alter von 20-80 Jahren. Die Auswertung der Verhaltensdaten erfolgt nach einem standardisierten Protokoll. Die Interpretation der Ergebnisse kann aufgrund nicht gegebener Normen nur über den Vergleich mit einer geeigneten Kontrollgruppe erfolgen.

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