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Zwischen Pädagogikkonvention und literarästhetischer Emanzipation. Überzeugungen von GrundschullehrerInnen zu Bilderbüchern und ihrer Didaktik
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Prof. Dr. Michael Ritter, Dr. Alexandra Ritter
Finanzierung:
Haushalt;
Ziel des Vorhabens ist die Analyse von handlungswirksamen Überzeugungen von GrundschullehrerInnen bezüglich des Mediums Bilderbuch. Bilderbücher gelten im Spektrum der Kinderliteratur als besonders innovationsträchtige Subgattung und in zunehmendem Maße als mediales Übergangsphänomen. Narratologische, genretypologische und medienkonvergente Entgrenzungstendenzen, thematische Erweiterungen und ästhetische Innovationen zeigen ein literarisches Format, das sich erheblich wandelt und auch mit den – gerade im pädagogischen Raum prominenten – kulturellen Stereotypen einer dominant pädagogisch motivierten Gebrauchsliteratur bricht. Damit wird hier mit Blick auf die literaturtheoretische Bestimmung des Bilderbuchs ein Spannungsverhältnis literarästhetischer und pädagogischer Ansprüche erkennbar.
In dem beantragten Vorhaben soll deshalb danach gefragt werden, wie sich LehrerInnen als Akteure im schulischen Raum zu diesen Entwicklungen positionieren. Wie werden Bilderbücher wahrgenommen? Wie werden Auswahlentscheidungen begründet? Welches Wissen liegt hier der professionellen Handlungskompetenz von LehrerInnen zugrunde und wie findet die Enaktierung statt?
Dieses Handlungswissen soll empirisch qualitativ rekonstruiert werden: Es wird in unterschiedlichen Wissensdimensionen, als Orientierungsschemata und Orientierungsrahmen erfasst. Erweiternd werden – auf Basis des Konzepts der beliefs (Überzeugungen) der LehrerInnen – kognitive und affektive Einzelelemente dieses Wissens und deren Kombinationen (belief-Cluster) innerhalb dieser Dimensionen herausgearbeitet. Anschließend geht es darum, die Handlungswirksamkeit dieses Wissens und seiner Elemente zu bestimmen.
Forschungsmethodologisch orientiert sich die Studie an der Grounded Theory Methodology. Sie trianguliert verschiedene Methoden qualitativer Sozialforschung in der Datenerhebung und -auswertung. Untersucht werden LehrerInnen an drei Grundschulen bei der Bilderbuchlektüre (Interview), beim kollegialen Austausch über diese Prozesse (Gruppendiskussion), sowie bei der Planung und Gestaltung von Unterricht (Unterrichtsbeobachtung). Im Ergebnis werden über Fallbeschreibungen Strukturen handlungswirksamer, auf sog. postmoderne Bilderbücher bezogene Überzeugungen herausgearbeitet. Das Vorhaben leistet einen Beitrag zur Forschung zur Lehrerprofessionalität aus fachdidaktischer Perspektive. Darüber hinaus geraten auch das lerntheoretische Selbstverständnis der PädagogInnen und ihr Verständnis von Kindheit in den Fokus. Damit richtet das Vorhaben in der Diskussion um Prozesse der Leseförderung und Lesesozialisation den Blick auf die PädagogInnen als Gatekeeper literaturbezogener Sozialisationsprozesse.

Publikationen

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2020
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2019
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