« Projekte
Sie verwenden einen sehr veralteten Browser und können Funktionen dieser Seite nur sehr eingeschränkt nutzen. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser. http://www.browser-update.org/de/update.html
Wie der Körper zur Sprache kommt. Klopstock, Erxleben und GutsMuths im papiernen Zeitalter. Neugestaltung der Dauerausstellung im Klopstockhaus Quedlinburg
Finanzierung:
Stiftungen - Sonstige;
Hast Du einen Körper oder bist Du ein Leib? Diese Frage wurde bereits in der Epoche der Aufklärung debattiert, als die Begriffe des formbaren und optimierbaren Körpers und des denkenden und fühlenden Leibes Einzug in eine öffentliche Diskussion hielten. Zugleich eröffnete der stetige Gebrauch des Papieres viele Wege, den Körper zur Sprache zu bringen. Wenn die Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts ihre Lebenswelt als "papiernes Zeitalter" beschrieben, sprachen sie keineswegs nur von einer bisher ungekannten Fülle auf Papier gebannter Texte. Sie meinen zugleich einen veränderten Papiergebrauch: Briefpapiere mussten nicht zwangsläufig beschrieben, sondern konnten ebenso gut beküsst werden, Buntpapier zog in Form der Tapete in die Wohnräume ein, Papierstreifen brachten als Papilotten das Haar in Form.

Die Neugestaltung der Ausstellung im Klopstockhaus Quedlinburg setzt konsequent bei dem epochalen Leitmotiv des Papiers an. Verschiedene Papier-Installationen machen die Körper/Leib-Debatte in den O-Tönen der Aufklärung - im wahrsten Sinne des Wortes - fassbar und verwickeln die Besucherinnen und Besucher in papierne Gespräche. Aus dem Bestand des Klopstockhauses sind pointiert eingesetzte Exponate wie Klopstocks "Schrittschuhe", die reformpädagogische Kleidung der GutsMuths-Schüler oder Erxlebens Doktorarbeit zu. Die Zugänge zum "papiernen Zeitalter" werden audiovisuell durch einen Medienguide erweitert, der je nach Alter, Sprache und Interesse verschiedene Angebote unterbreitet.

Als Begleitpublikation erscheint eine buchkünstlerische Arbeit, die neben sechs Essays zum "papiernen Zeitalter", zu Redensarten vom Körper, zur aufklärerischen Lesewut-Debatte, zu Klopstocks Körpersprache, zu Erxlebens Therapiemethoden und zu GutsMuths Bewegungsspielen einige Überraschungen bereithält.

(Presseinformation: Welterbestadt Quedlinburg)

Kooperationen im Projekt

Kontakt

weitere Projekte

Die Daten werden geladen ...