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Verhalten moderner Feuerwehr-Einsatzkleidung bei thermischer Beanspruchung unter Feuchte und Nässe
Projektleiter:
Finanzierung:
Bund;
Im Vorhaben wurde der Einfluss von Feuchte und Nässe auf das thermische Verhalten von Feuerwehr-Schutzkleidung untersucht.Auf der Basis physikalisch-mathematischer Modelle für dieses Problem erfolgte zunächst zum Nachweis der Relevanz des Einflusses eine Grobabschätzung. Diese konnte zwar das Auftreten gewisser Effekte und Tendenzen ausweisen, konkrete Schlussfolgerungen und Aussagen quantitativer Art in Bezug auf die zu erwartenden Auswirkungen ließen sie jedoch nicht zu. Aus diesem Grund wurden umfassende experimentelle Untersuchungen durchgeführt. Es wurden zum einen Materialproben und zum anderen konfektionierte Einsatzkleidung verschiedenen Tests unterzogen. Für die Materialproben waren dies die Verfahren Wärmedurchgang Strahlung, Wärmedurchgang Flamme, begrenzte Flammenausbreitung und Kontaktwärmeprüfung. Bei der konfektionierten Feuerwehr-Schutzkleidung wurde der Wärmestrahlungstest des IdF LSA und das Thermo Man®-Verfahren von Du Pont eingesetzt.Die Ergebnisse der Materialuntersuchungen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen. Insgesamt konnten bei den angewandten Verfahren keine besonders ausgeprägten Effekte durch die in den Materialproben enthaltene Nässe festgestellt werden. Lediglich bei der Anwendung des Kontaktwärmeprüfverfahrens lagen im Ergebnis deutliche Aussagen derart vor, dass nässebedingt eine Verbesserung der Wärmeleiteigenschaften der Materialverbunde und damit eine Verschlechterung ihrer Schutzwirkung gegenüber thermischen Einflüssen auftritt.Aus den Untersuchungen mit der konfektionierten Feuerwehr-Schutzkleidung lassen sich zusammenfassend folgende Erkenntnisse ableiten, die eine nachweisbare Verschlechterung der Schutzwirkung belegen. Deutlichere Effekte waren feststellbar bei ausschließlicher thermischer Beaufschlagung der Kleidung mit Wärmestrahlung bei vergleichsweise geringerem Wärmeeintrag. Bei extremer thermischer Belastung der Feuerwehr-Schutzkleidung wie z. B. bei einem Flashover, ist der Einfluss von Nässe geringer.Einsatztaktisch führen die Untersuchungsergebnisse zu dem Schluss, dass nasse Feuerwehr-Schutzkleidung aus thermischer Sicht deutlich ungünstiger ist. Es kann daher nicht empfohlen werden, sich bewusst der Nässe auszusetzen in der Annahme, man sei dadurch besser geschützt. Abschließend lässt sich feststellen, dass mit den vorliegenden Ergebnissen der Einfluss von Nässe auf die thermische Schutzwirkung von neuer Feuerwehr-Schutzkleidung, und nur diese wurde betrachtet, nach Meinung der Autoren ausreichend untersucht ist. Interessant wären natürlich auch analoge Untersuchungen mit Alltagskleidung, die im Brandfall von der eventuell betroffenen Bevölkerung getragen wird. Auf der Grundlage der hier durchgeführten Untersuchungen kann keine Aussage abgeleitet werden, ob bei der Rettung oder Selbstrettung die Kleidung zielgerichtet mit Wasser besprüht werden sollte. Als weiterhin untersuchungswürdig wird das Verhalten bei thermischer Beanspruchung von gebrauchter und gewaschener Feuerwehr-Schutzkleidung im Vergleich zu neuer gesehen.

Schlagworte

Feuchte, Feuerwehreinsatzkleidung, Materialproben, Nässe, Wärmedurchgang, Wärmestrahlung
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