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Smart Textiles für ein selbstbestimmtes Leben im Alter (stela)
Projektbearbeiter:
Prof. Dr. Bettina Göttke-Krogmann
Finanzierung:
EU - EFRE Sachsen-Anhalt ;
 
EUROPÄISCHE UNION - EFRE -  Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
Ziel des vorliegenden Projektes ist es, eine textile Schnittstelle zu entwickeln, die Autonomie im Alter fördert. Der Fokus liegt dabei auf der Verbindung von Haptik, Kommunikation und Funktion: Roboter wie "Pepper" oder die Robbe "Paro" werden medienwirksam für die ambulante Pflege propagiert. Die Robbe Paro wurde vor allem für demente Patienten entwickelt, der Roboter Pepper soll die Pflege entlasten. Unser Klientel - Alleinlebende mit Familienanschluss im Altersbereich 70+, durchaus auch Paare, Senior*innen-WG, etc, die Schwierigkeiten mit technischen Geräten bekunden - liegt im Pflegebedarf vor den oben beschriebenen: die Nutzer*innen sind weder dement noch extrem pflegebedürftig, sondern leben möglichst selbstständig im betreuten Wohnen oder in der eigenen Wohnung.
Im Mittelpunkt steht die Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation mittels haptischer Stimulation. Exemplarisch wurde von den Antragstellern bereits eine "Smarte Decke" entwickelt. Im Textil befindliche Aktoren lösen dabei auf der Körperoberfläche des Trägers sensorische Reize, wie leichtes Klopfen, Kribbeln oder Streicheln aus. Dadurch können zwischenmenschliche Berührungen simuliert werden, bis hin zu Umarmungen. Die im Rahmen erster Machbarkeitstests beobachteten Reaktionen von Vertretern der Zielgruppe waren bisher durchweg positiv.
Im vorliegenden Projekt soll der Ansatz weiterentwickelt werden, so dass das aktivierende Signal über eine Smartphone-App ausgelöst werden kann. So ist eine direkte haptische Verbindung von Sender und Empfänger möglich, d.h. die Angehörigen oder Freunde können via Telefon die Reize bei den Proband*innen auslösen und ggf. umgekehrt. Neben der Decke, sollen weitere textile Produkte wie Kissen, Weste und Umhang entwickelt und erprobt werden, da sich bereits in Vorgängerprojekten durchgeführten Zielgruppenanalysen ein starker Bedarf an Auswahlmöglichkeiten gezeigt hat. Dazu kooperieren Wissenschaft - Universitäten, Forschungsinstitute - Wirtschaft und Dienstleister über den gesamten Projektverlauf von der Markt- und Zielgruppenanalyse, der Schnittstellen- und Dienstleistungsangebotsentwicklung, deren Programmierung und Erprobung in einem Feldtest bis zur Entwicklung eines marktfähigen Produktes. Der Verbund aus Sozial- und technischen Wissenschaften, Medizin und Design sowie Anwendern aus der Praxis gewährleistet eine gesellschaftlich verantwortliche Vorgehensweise, die ethische wie rechtliche Fragen der Nutzung explizit berücksichtigt.
Um abzusichern, dass die haptischen Signale als angenehm empfunden werden, werden Akzeptanzstudien in einem Feldtest mit Pflegeanbietern durchgeführt. Beim Einsatz vibrierender oder wärme-ausstrahlender Textilien besteht aus haptischer sowie akzeptanztheoretischer Perspektive die Aufgabe darin, festzustellen, welche Dimensionen und Ausprägungen als angenehm oder unangenehm empfunden werden und inwiefern fremdaktivierte Zustandsveränderungen als positiv oder irritierend wahrgenommen werden.
Befunde zeigen, dass tiefe Druckstimulation von Muskel-/Bindewebe beruhigend und angstlösend wirken und im weniger extremen Fall Wohlbefinden steigern kann. In Kooperation mit der Wahrnehmungspsychologie der Burg Giebichenstein und dem Haptik-Labor können die erwarteten Effekte mittels EEG-Messung (Elektroenzephalographie) untersucht werden, was objektive Belege für die stimmungsaufhellende oder beruhigende Wirkung der Anwendung liefern kann. Bisher existieren zur Wirkungsweise ausschließlich Beobachtungsdaten.

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