Das sächsisch-magdeburgische Recht als kulturelles Bindeglied
zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas (Projektleiter: Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Eichler (Leipzig) u. Prof. Dr. Heiner Lück (Halle))
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
M. Züfle
Projekthomepage:
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Seit dem 1.1.2004 ist das Projekt als Forschungsvorhaben an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig angebunden. Die Projektlaufzeit wurde auf 15 Jahre befristet.Untersuchungsgegenstand ist die Beeinflussung osteuropäischer Rechtsordnungen durch das deutsche Recht in Gestalt des Sachsenspiegels und des Magdeburger Rechts. Zum Untersuchungsgebiet gehören vornehmlich Polen, die Ukraine, Weißrußland, Tschechien und die Slowakei. Ein heute noch vorhandenes Denkmal in Kiew zu Ehren des sächsisch-magdeburgischen Rechts bezeichnet etwa die Ostgrenze des immensen Verbreitungsgebietes von Sachsenspiegel und Magdeburger Recht. Anliegen des Projekts ist es, eine rechts- und sprachgeschichtlich fundierte Grundlage für das bessere Verständnis und die gegenseitige Kommunikation zwischen Deutschland und den slavisch sprechenden Ländern Osteuropas, vor allem auf dem Gebiet des Rechts und der Wirtschaft, zu schaffen. Das soll mittels einer Edition von wichtigen frühneuzeitlichen Rechtsquellen dieser Länder mit den entsprechenden Sach- und Worterklärungen sowie der Untersuchung der Lexik der slavischen Rechtssprache geschehen. Im Unterschied zu früheren Forschungen soll von den slavischsprachigen Rechtsquellen ausgegangen und nach ihrem genetischen Zusammenhang mit deutschen Rechtstexten gefragt werden. Es soll vor allem untersucht werden, wie die deutschen Fachtermini und Institutionen der deutschen Quellen in die slavischen Sprachen transponiert worden sind. Da diese sprachlichen Probleme bis an die juristische Fachsprache der Gegenwart in diesen Ländern heranreichen, bedürfen diese wichtigen Quellen europäischer Rechtskultur der Kenntnisnahme, Edition und Untersuchung. Diese Aufgabe kann nur in enger Kooperation von Rechtsgeschichte und slavischer Philologie geleistet werden. Als Ergebnis wird eine Darstellung angestrebt, welche die Texte wie auch eine Kommentierung und rechtssprachliche Erklärungen umfaßt. Somit könnte allen Interessen aus Politik, Rechtspraxis und Wissenschaft ein Werk an die Hand gegeben werden, das es ermöglicht, sich der gegenwärtigen Rechtssprache dieser Länder zu nähern.
Schlagworte
Magdeburger Recht, Osteuropa Rezeption, Rechtsgeschichte, Sachsenspiegel, Slawistik, Sprachgeschichte
Kontakt
Prof. Dr. Heiner Lück
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Juristischer Bereich - Law School
Universitätsring 4
06108
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523201
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