Role of local-circuit neurons in the formation and over-generalization of remote fear memory

Die Erforschung des Gehirns hat in den letzten Jahrzehnten in einigen Bereichen große Fortschritte erzielt: So haben wir aktuell ein gutes Verständnis davon, in welchen Hirnregionen bestimmte Funktionen lokalisiert sind. Auch sind die physiologischen und pathophysiologischen Prozesse der Hirnplastizität, der Neuromodulation und der Kognition grundsätzlich inzwischen recht gut verstanden. Im Gegensatz dazu wissen wir noch immer sehr wenig darüber wie die dynamische Bildung von Schaltkreisen und Netzwerken durch Zusammenschlüsse von Neuronen unterschiedlicher Typen funktionieren.
Dies soll im aktuellen Projekt im Hinblick auf die "Systemkonsolidierung" bei der Ausbildung langanhaltender Gedächtnisse untersucht werden. Dabei stehen insbesondere Mechanismen der Aufrechterhaltung von Gedächtnisspezifität bzw. deren Verlust und die daraus resultierende Generalisierung von Erinnerungen über die Zeit im Fokus. Dieser Verlust an Gedächtnisspezifität spielt einerseits bei Demenzen, andererseits auch bei der Manifestation von Stresserkrankungen wie der Posttraumatischen Belastungsstörungen eine wichtige klinische Rolle. Konkret ist im Projekt geplant die Funktion eines lokalen Schaltkreises im Hippokampus auf molekular/zellulärer und systemphysiologischer Ebene zu untersuchen; damit soll ein umfassendes Verständnis seiner Funktionsweise im Rahmen der Gedächtnisspeicherung gewonnen werden. Das Verständnis diese Prozesse durch Untersuchung der beteiligten Schaltkreise sowie zugrunde liegenden Mechanismen trägt zur neurobiologischen Einsicht in die klinische Angst bei und kann zur Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten beitragen.
Damit wird das vorgeschlagene Projekt grundlegende Fragen der Gedächtnisbildung und der zugrundeliegenden Schaltkreise behandeln, die für die Forschung im CBBS und seinen aktuellen Verbünden höchst relevant sind. So befasst sich mein Projekt mit der Verwaltung von Speicherkapazität und -spezifität als wichtiger kognitiver Ressource. Darüber hinaus werden meine Untersuchungen zum zeitabhängigen Verlust der Gedächtnisspezifität auch für die Demenzforschung bzw. bei der Entwicklung von Strategien zur Aufrechterhaltung kognitiver Fähigkeiten unter Stress und im Alter von Bedeutung sein.