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Renaturierung und Funktionsfähigkeit von Fließgewässern
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Problemstellung Mehr als 80 % der Fließgewässer in Sachsen-An-halt weisen deutliche Strukturdefizite und damit nur eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit (Selbstreinigungsvermögen, Artenreichtum) auf. Doch während für die Verringerung der Gewässerbelastung durch Abwasser erhebliche öffentliche und private Mittel aufgewendet werden, wird für die Behebung von Strukturdefiziten vergleichsweise wenig getan. Hinzu kommt, dass Renaturierung mit Hilfe von Ausbaumaßnahmen recht teuer ist (ca. 1000 DM/m) und aufgrund schematischer Herangehensweisen nicht immer zum Erfolg führt.
Problemlösung Unter Nutzung der vom § 102 des Landeswasserge-setzes Sachsen-Anhalt gegebenen Möglichkeiten sollen möglichst viele Renaturierungs- und Revitalisie-rungsmaßnahmen im Rahmen der Gewässerunterhaltung realisiert werden. Nach einer gründlichen biologischen, chemischen und hydroökomorphologischen Bewertung werden ein Leitbild und ein Entwicklungsziel erstellt. Maßnahmen zur Erreichung des letzteren sind dann die gerichtete Veränderung des Unterhaltungsregimes, die Entfernung von Entwicklungshindernissen, das gezielte Einbringen von Strukturelementen zur Beförderung der Eigendynamik ("Jiu-Jit-su-Prinzip") und die Einrichtung eines wirksamen Gewässerschon- und Entwicklungsstreifens.
Beispiel 1: Revitalisierung des Landeskulturgrabens bei Dessau Anfang 1994 wurden unter wissenschaftlicher Begleitung des Fachbereichs Wasserwirtschaft umfangreiche Unterhaltungsmaßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstrukturgüte und zur Beförderung der Eigendynamik am Landeskulturgraben bei Dessau durchgeführt. Innerhalb von zwei Jahren verbesserte sich die ökomorphologische Bewertung von "deutlich bis stark beeinträchtigt" hin zu "gering bis mäßig beeinträchtigt". Das Selbstreinigungsvermögen nahm ebenso zu wie die Artenzahl der Makroinvertebraten. Letztere stieg von 38 vor der Revitalisierung auf 102 im Jahr 1998, wobei sich in der hohen Artenzahl auch etliche Arten verbergen, die aufgr und des Grades ihrer Gefährdung einen besonderen Schutz genießen (z. B. Cordulegaster boltoni; Gomphus vulgatissimus).
Beispiel 2: Förderung von Selbstreinigungsprozessen durch eine günstige Ökomorphologie Untersuchungen an vier Fließgewässern in Sachsen-Anhalt haben gezeigt, dass beträchtliche Unterschiede zwischen der Selbstreinigungsleistung von Bächen mit unterschiedlicher Ökomorphologie existieren. Die entscheidenden Parameter sind dabei Sohlenstruktur, Substratdiversität, Fließgeschwindigkeit und Strömungsdiversität. Von ihrer Strukturgüte her intakte Fließgewässer können also Restbelastungen (organische Belastung, Ammonium) aus der Abwasserbehandlung relativ problemlos abbauen.

Schlagworte

Belastung, organische
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