Pornographie und sexuelle Selbstbestimmung
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Das Forschungsprojekt zielt auf eine grundlegende Kritik des Pornographiestrafrechts. Im Zentrum der Argumentation steht die konsequente Gewährleistung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts gem. Art. 2 I, 1 I GG als Recht auf sexuelle Selbstbestimmung Erwachsener und Minderjähriger (in Bezug auf deren Heranwachsen). Zum einen wird der rechtliche Begriff der Pornographie hinsichtlich seiner Bestimmtheit und moralisierender Gehalte problematisiert, um die rechtlichen Regulierungen sexuell expliziter Darstellungen strikt auf den Schutz des Rechtsguts der sexuellen Selbstbestimmung zurückzuführen. Zum anderen werden die den einschlägigen Normen zugrunde liegenden Gefährdungsprognosen anhand der jüngeren empirischen Wirkungs- und Nutzungsforschung und Erkenntnissen der Medien- und Sexualpädagogik für verschiedene Formen der Pornographie daraufhin untersucht, inwieweit das Rechtsgut der sexuellen Selbstbestimmung tatsächlich gefährdet ist. Auf der Basis der so gewonnenen Erkenntnisse wird ein rechtliches Regulierungskonzept für sexuell explizite Darstellungen vorgeschlagen, das konsistent das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung gewährleistet.
Kontakt
Dr. Anja Schmidt
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Juristischer Bereich - Law School
Universitätsplatz 6
06108
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523131