Mündliches Argumentieren im hochschulischen Fremdsprachenunterricht Deutsch in Ecuador: Zur praktischen Umsetzbarkeit der interdisziplinären Faktorenkomplexion

Fremdsprachenlehre - wie Bildungstätigkeit allgemein - wird unter Bezugnahme auf globale Kontexte maßgeblich durch weltweit gemeinsame Referenzen beeinflusst. Sie enthalten Aussagen über anzustrebende Lernergebnisse - wie z.B. im Themenbereich Mündliches Argumentieren - für den Erwerb von Schlüsselkompetenzen für die Zukunft einer partizipativen, demokratischen Gesellschaft. Wie genau daraus Lehr-/Lernziele für die curriculare und Unterrichtsplanung abgeleitet, entsprechende konkrete unterrichtliche Lehr-/Lernprozesse gestaltet und Lernergebnisse evaluiert werden, das liegt in der Verantwortung der jeweiligen Bildungsinstitutionen bzw. der einzelnen Lehrenden. Zwischen referentiellen Dokumenten, die die curriculare Planung beeinflussen, und der Bewertung von Lernergebnissen entfalten sich in der Unterrichtspraxis Lehr-/Lernprozesse, die mehr oder minder gegenstandsangemessen operationalisiert sind, zusammen bilden sie eine Sinneinheit und stehen in enger Wechselwirkung.
 
In dem Forschungsprojekt wird anhand der Analyse von Daten aus Video- und/oder Audioaufzeichnungen natürlicher Interaktion in hochschulischen Lehrveranstaltungen das Spannungsfeld zwischen dem Lehrgegenstand Mündliches Argumentieren und der konkreten Wirklichkeit des Unterrichtsgeschehens untersucht. Ziel ist es, zu empirisch begründeten Aussagen bezüglich Fragestellungen des hochschulischen Fremdsprachunterrichts Deutsch und der Förderung Mündlichen Argumentierens zu gelangen: Wie verhält sich der Lehr-/Lernprozess zu diesem Lehrgegenstand? Welche Beobachtungen zur Wechselwirkung zwischen Lehrgegenstand, Lehr-/Lernprozess und Bewertung der Lernergebnisse lassen sich formulieren? Wie realistisch ist die Erreichbarkeit der angestrebten Lernergebnisse im Themenbereich Mündliches Argumentieren einzuschätzen?