« Projekte
Sie verwenden einen sehr veralteten Browser und können Funktionen dieser Seite nur sehr eingeschränkt nutzen. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser. http://www.browser-update.org/de/update.html
Expansion der Hochschulbildung und Akademisierung der Beschäftigung
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Forschungsschwerpunkt Akademisierung der Beschäftigung

Im Zentrum der sowohl öffentlich als auch bildungspolitisch geführten Debatte um eine "Überakademisierung" in Deutschland stehen die stetig wachsende Anzahl von Hochschulabsolventen und die Effekte, die dies auf das Beschäftigungssystem hat. Dabei fällt auf, dass die Debatte kaum mit Blick auf die Befunde wissenschaftlicher Untersuchungen zum Verhältnis von akademischer Bildung in ihrer Expansion und der Entwicklung der Akademikerbeschäftigung geführt wird. Diese Untersuchungen zeigen, dass das Beschäftigungssystem in Deutschland - entgegen vieler Vorhersagen - die beständig wachsende Zahl an Hochschulabsolventen bislang weitgehend absorbiert hat. Die Akademisierung drückt sich indes nicht nur in der beständigen Zunahme der Anzahl und des Anteils akademisch Ausgebildeter im Beschäftigungssystem, also auf Seiten des Arbeitsvermögens, aus. Auch die beruflichen Stellen scheinen in ihren Ausprägungen insgesamt der Akademisierungsdynamik der Absolventen zumindest nicht zu widersprechen. Während statistische Befunde in Richtung einer Akademisierung sowohl des Arbeitsvermögens als auch der Arbeitsstellen weisen, sind die Gründe für diese Entwicklung allerdings weitgehend ungeklärt.
Anhand von Fallstudien für ausgewählte anwendungsbezogene Studienfächer und entsprechende Berufsfelder untersucht das Forschungsprojekt die Akademisierungsdynamik und deren Logik mit Blick auf die Hervorbringung eines akademisierten Arbeitsvermögens in den Universitäten und Hochschulen sowie auf die Konstruktion der Stellen für akademisches Personal in den Arbeitsorganisationen. Es soll gezeigt werden, ob und - wenn ja - welche konkreten wechselseitigen Bezugnahmen zwischen einerseits der Konstruktion und Typisierung des Arbeitsvermögens in Hochschulen und andererseits der Konstruktion und Typisierung von Arbeitsstellen in den entsprechenden Feldern des beruflichen Handelns bestehen. Dabei wird auf Seiten der Typisierung des Arbeitsvermögens die Einrichtung und Implementierung anwendungsbezogener Studienfächer im Zusammenhang mit der Differenzierung der für diese relevanten Wissenschaftsdisziplinen untersucht.
Während in der vorherrschenden Debatte um "Überakademisierung" unterstellt ist, dass die Hochschulen einen "Qualifikationsbedarf" bedienen, der in der Arbeitswelt entsteht, steht im Projekt die Frage im Zentrum, ob und inwiefern die Expansion der Hochschulbildung nicht selbst Stellen für Akademiker erzeugt; anders gesagt: Ob die Hochschulen nicht jenen "Bedarf" mithervorbringen, den sie befriedigen.
Der Forschungsschwerpunkt "Akademisierung der Beschäftigung" wird aktuell im Rahmen von zwei Forschungsprojekten bearbeitet. Diese werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Beide Projekte arbeiten mit studienfachbezogenen Fallstudienbereichen.

https://soziologie.uni-halle.de/professuren/bildung/stock/akademisierung_der_beschaeftigung/
Kontakt