Entwicklung biologischer Verfahren zur Reinigung hoch salzhaltiger Abwässer/ Isolierung, Kultivierung und Charakterisierung halophiler Mikroorganismen
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Stephanie Hörnig,
Dorit Beck
Finanzierung:
Bund;
Für die Behandlung eines glycol- und glycoletherhaltigen Modellabwassers mit 15 % Natriumchlorid wurden halotolerante Mikroorganismen mit einem weiten Abbauspektrum unter Salzstress gesucht. Dazu wurden systematische Abbauuntersuchungen mit 35 isolierten halophilen und halotoleranten Bakterien- und Pilzstämmen in Schüttelkulturen durchgeführt. Die besten Abbauergebnisse wurden mit Aspergillus versicolor, einem sehr anpassungsfähigen halotoleranten Schimmelpilz, erreicht. Eine zusätzliche Problematik stellte die Auswahl und Anpassung eines geeigneten Bioreaktorsystems für die Pilzkultivierung in Gegenwart sehr hoher Salzkonzentrationen dar. Neben klassischen Rühr-, Airlift- und Blasensäulenfermentionen wurden auch Untersuchungen in verschieden gestalteten Festbettreaktoren durchgeführt. Frei suspendierte Pellets, rein filamentös wachsende Mycelien und verschiedene Pilzimmobilisate wurden bezüglich ihrer Aktivität im Schadstoffabbau und Widerstandsfähigkeit bei hohen Scherkräften gegenübergestellt. Besonders günstig wirkte sich eine Trägerfixierung auf die Langzeitaktivität der Pilzkultur aus. Das gewählte Modellabwasser stand als Beispiel für eine Vielzahl stark salz- und organikbelastete Industrieabwässer, deren biologische Behandlung aufgrund der extrem hohen osmotischen Belastung auf die Zellen bisher als nicht praktikabel galt. Das beschriebenen Verfahren belegt die prinzipielle Machbarkeit der Reinigung dieser Abwässer unter Einsatz spezieller halotoleranter Mikroorganismenstämme.
Schlagworte
Abwasserbehandlung, Aspergillus versicolor, Fermentation, Glycole, Glycolether, Halophile Mikroorganismen, Immobilisierung, Methanol, Osmotischer Stress, salines Abwasser
Kontakt
Prof. Dr. Wolfram Meusel
FB 7: Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik
Bernburger Straße 55
06366
Köthen (Anhalt)
Tel.:+49 3496 672551
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