Wölbäcker sind Zeugnisse des historischen Ackerbaus, die auch in weiten Teilen Sachsen-Anhalts vorkommen. Die ca. 12-15 m breiten und ca. 1 m hohen, parallel verlaufenden Wölbäcker sind als Zeugnisse des historischen Ackerbaus in Mitteleuropa weiträumig verbreitet. Lage und Anordnung der bspw. im Norden Sachsen-Anhalts unter zumeist im 18.-19. Jh. aufgeforstetem Wald erhalten gebliebenen Flurrelikte lässt sich mit der Methode des Airborne Laserscanning gut erfassen. Entstehung, Bewirtschaftung und Nutzung der breiten und langgestreckten Wölbäcker sind trotz verschiedener Studien noch nicht geklärt.
Erste Untersuchungen von Wölbäckern bei Rathsleben (Altmark) deuten entgegen der landläufigen Meinung darauf hin, dass einige Wölbäcker nicht durch Pflugtätigkeit entstanden sind. Anreicherungen von Phosphat und d
15N belegen einen massiven Eintrag von organischem Dünger in die Wölbäcker der Altmark, die oftmals auf nährstoffarmen Sandböden liegen. Mittels Bio- und Molekularmarkern wie Sterole, Stanole, Stanone, Gallensäuren und Black Carbon als auch stabile Isotopen (d13C, d15N) sollen tiefgreifende Erkenntnisse zur Düngepraktik der Wölbäcker gewonnen werden. Außerdem erfolgt die systematische Auswertung historischer Schriftquellen um weitere Erkenntnisse über die Wölbackerkultur (z.B. Besitzverhältnisse) gewinnen zu können. Der interdisziplinär und multianalytisch gewählte Ansatz hat das Ziel, ein besseres Verständnis über die Wölbackerkultur zu erlangen und abschließend die gewonnenen Erkenntnisse in den Kontext zur heutigen Landnutzung einzubinden.
Development and cultivation of ridge and furrow sites in Saxony-Anhalt
Ridge and furrow formations are legacies of ancient agricultural practices, which occur in large parts of Saxony-Anhalt. Numerous open questions such as purpose, cultivation practice and benefits of ridge and furrow cultivation were not finally clarified by the studies performed in the Altmark and Harz Mountains (Saxony-Anhalt) in the 1960s and 1970s. Important historical writings were not included and soil laboratory investigations were not performed. A systematic review of historic written sources and basic soil characterization of ridges and furrows are focused in this project. Additionaly, bio- and molecularmarkers such as sterols, stanols, stanones, bile acids and black carbon as well as stable isotopes (d13C, d15N) gain profound knowledge about ridge and furrow manuring practice. The interdisciplinary and multianalytical approach aims to gain deeper insights in ridge and furrow culture. Finally, results will be brought into context with modern agriculture. |