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"Das ist auf jeden Fall ein Kinderbuch!" Rezeptionsbegleitendes Wertungshandeln aus der Perspektive von Kindern
Projektleiter:
Finanzierung:
Land (Sachsen-Anhalt) ;
Der aktuelle Diskurs (vgl. Zabka 2013; Heins 2017) betont die Bedeutung des Wertens literarischer Texte, sowohl für das Lesen allgemein als auch für die Teilhabe an literarischen Praxisfeldern.
Für den Primarbereich fordern die Bildungsstandards, dass Kinder Texte begründet auswählen oder die eigenen Leseerfahrungen beschreiben und einschätzen können sollen. Ein konkreter Auftrag zur gezielten Förderung der Wertungskompetenz kann hier jedoch nicht abgeleitet werden. Zudem werden Prozesse der Lektüreauswahl bei Kindern durch vorgefasste Angebote gelenkt. Diese scheinen oft von normativen Vorstellungen vom "guten" oder "typischen" Kinderbuch oder den Lektüreerfahrungen und -interessen Erwachsener geprägt zu sein.
Ausgehend von diesen Bewertungskriterien der Erwachsenen geraten im Vortrag die Werturteile von Kindern in den Blick. Die Daten sind im Rahmen videografierter, leitfragengestützer Gruppeninterviews mit Grundschulkindern über Bilderbücher erhoben worden und werden im qualitativen Paradigma der Interpretativen Unterrichtsforschung ausgewertet. Insbesondere ist herauszuarbeiten, inwieweit das Werten literarisches Verstehen voraussetzt oder ob literarisches Verstehen über die Wertung erfolgt.
Die Ergebnisse versprechen Einblick in die Entwicklung expliziten literarischen Strukturwissens und entsprechender Wertungskompetenzen. Gleichzeitig sollen sie die Perspektivendifferenz von Kindern und Erwachsenen rekonstruktiv erschließen helfen.

Literatur:
Heins, Jochen (2017): Wertungen wahrnehmen. Mit Wertungen bewusst umgehen - Zugänge zur Literatur ermöglichen. In: Die Grundschulzeitschrift H. 301, 6-11.
Zabka, Thomas (2013): Literarische Texte werten. In: Praxis Deutsch H. 241, 4-12.
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