Diversität als quantifizierbare Entscheidungsgrundlage
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Weimann Dipl.-Kfm. Hoffmann
Finanzierung:
Haushalt;
Vielfalt kann sowohl in kollektiven, als auch individuellen Entscheidungen eine große Rolle spielen. Die Biodiversitätspolitik ist eines der bekanntesten Beispiele für kollektive Diversitätsentscheidungen, die Streuung von Investments durch einen risikoaversen Investor ist ein Standardbeispiel für eine indi-viduelle, explizite Diversitätsentscheidung. Jede Suche nach optimalen, oder bestmöglichen Entschei-dungen innerhalb solcher Kontexte setzt ein Konzept, also insbesondere eine Definition und ein Maß, von Vielfalt voraus. Als zunehmend problematisch erweist sich dabei die in der Wissenschaft vorherr-schende Diversität der Diversität : Es existiert eine große Zahl unterschiedlicher Vorschläge, wie Viel-falt definiert und gemessen werden könnte und jeder Vorschlag impliziert ceteris paribus andere opti-male Entscheidungen. Um optimalen, aber letztlich falschen Diversitätsentscheidungen vorzubeugen, ist zunächst die Kenntnis der inhärenten, qualitativen Eigenschaften der Konzepte vonnöten. Teil 1 des Dissertationsvorhabens kommt dieser Notwendigkeit nach, indem die am häufigsten verwende-ten Diversitätskonzepte klassifiziert und qualitativ analysiert werden.Ebenso wichtig wie eine adäquate Messung der Zielgröße ist ihre Bewertung. Entgegen der weit ver-breiteten Annahme, Diversität sei grundsätzlich wünschenswert und somit zu maximieren, zeigt Teil 2 der Arbeit, dass zusätzliche Vielfalt sowohl Nutzen, als auch Kosten generieren kann. Auf Basis dieser Erkenntnis wird versucht zu klären, welche Bedingungen hierauf Einfluss haben und wie eine bessere Differenzierung von Diversitätsnutzen und -kosten möglich ist.Beide Teile verfolgen das übergreifende Ziel, eine Konzeptionalisierung von Diversität für Entschei-der transparenter zu machen und so das Risiko von Fehlentscheidungen zu verringern. Neue prakti-sche Relevanz erfährt dieses Ziel insbesondere seit der Entwicklung der politisch orientierten Biodi-versitätsforschung. Durch sie wurde man sich einig, dass Diversitätsfehlentscheidungen hohe Wohl-fahrtsverluste mit sich bringen können. Aus Ermangelung an Informationen darüber, welches Diversi-tätskonzept in diesem Entscheidungskontext Sinn macht und welches nicht, erweist sich die tatsächli-che Biodiversitätspolitik bis heute als kaum rational.
Schlagworte
Diversität
Kontakt
Prof. Dr. Joachim Weimann
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Lehrstuhl VWL, insb. Wirtschaftspolitik
Universitätsplatz 2
39106
Magdeburg
Tel.:+49 391 6718547
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