KI, Kunst und Geist & KI, Kunst und Urteilskraft
Projektleiter:
Finanzierung:
Haushalt;
Projekt: KI, Kunst und Geist
Forschungsprojekt in Kooperation mit der HfPH München und der AfBK Stuttgart 2025-2027
Geplante Publikationen:
Sammelband Geist, Welt und KI, (basierend auf Münchener Tagung März 25)
Sammelband: KI, Kunst und Urteilskraft (basierend auf Stuttgarter Tagung Mai 25)
Die Veröffentlichung von Chatbot-Apps wie ChatGPT und Bilderzeugungsprogrammen wie Dall.E wurde von Debatten begleitet, in denen diese Technologien entweder als das Ende der Herrschaft der Menschheit oder als Beginn einer neuen Evolutionsstufe gesehen werden – mit künstlicher Intelligenz, die Bewusstsein und andere humanoide Fähigkeiten im weitesten Sinne aufweist. Doch gibt es nicht eine unüberbrückbare Lücke oder einen Unterschied zwischen dem Geist (verstanden als unsere Überzeugungen, die auf Gründe reagieren, und als Handlungen, die Gründe umsetzen) und der künstlichen Intelligenz (verstanden als Mustererkennung in großen Datenmengen)? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Sammelbandes Geist, Welt und KI, dessen Inhalte auf der gleichnamigen Konferenz im März 2025 an der Hochschule für Philosophie München vorgestellt und diskutiert wurden.
Die Beantwortung dieser Frage ist dringend notwendig, da das Aufkommen der künstlichen Intelligenz das Konzept des menschlichen Geistes erheblich herausfordert oder verändert. Die im Band versammelten Artikel gehen daher der Frage nach, ob und welche Auswirkungen die Umgestaltung unserer theoretischen und praktischen Rationalität im Rahmen der künstlichen Intelligenz auf unser Verständnis des Begriffs „Geist“ haben wird. Was die theoretische Rationalität betrifft, haben Cantwell Smith und andere gezeigt, warum wir den textlichen und bildlichen Ergebnissen der künstlichen Intelligenz (KI) nicht vorschnell eine entscheidende repräsentative Rolle zuschreiben sollten – eine Rolle, die Sätze und Bilder in menschlichen Angelegenheiten spielen, nämlich sich auf Zustände in der Welt zu beziehen und von etwas zu handeln. Warum also nicht das Offensichtliche fragen: Kann KI von etwas handeln? Diese Frage erinnert an die Gefahr, die McDowell in der Beziehung zwischen Geist und Welt zu beseitigen sucht: das reibungslose „Spinnen im Nichts“. Ein ähnliches Problem gilt für unser praktisches Verständnis von Wissen. Seit Anscombe dominiert in der praktischen Vernunft die Auffassung, dass die Ausübung der Vernunft dazu dient, etwas zu verwirklichen, das der Handelnde als gut ansieht. Dies scheint sich jedoch grundlegend vom Vergleich von Ist-Zuständen zu unterscheiden, wie er beispielsweise in der Robotik stattfindet. Kann ein Verständnis dessen, was gut ist, als leitendes Prinzip algorithmischer mentaler Zustände programmiert werden? Gemäß der hier aufgestellten Problematik verhandeln die im Sammelband präsentierten Texte drei Perspektiven:
(1) Theoretische Vernunft: Anknüpfend u. a. an Cantwell Smith und McDowell wird gefragt, ob KI-Outputs überhaupt von etwas handeln (Intentionalität) und wie sich dies zu der kantischen Doppelstruktur von Sinnlichkeit und Verstand sowie zu hegelschen Natur-/Geist-Konzeptionen verhält—zumal KI ohne Überzeugungen zu operieren scheint.
(2) Praktische Vernunft: In der Linie von Anscombe steht zur Debatte, ob und wie Handeln aus Gründen von algorithmischen Verfahren erfasst werden kann. Was geschieht mit Einsicht ins Gute, wenn Entscheidungen zunehmend vor-modelliert und durch „Big Data“ beeinflusst werden?
(3) Ästhetische Vernunft: Vor dem Hintergrund kantischer Urteilskraft: Was geht verloren oder wird gewonnen, wenn generative Systeme künstlerische Produktion mitprägen und die Figur des Genies neu verhandeln?
Tagungswebsites:
https://hfph.de/hochschule/veranstaltung/geist-welt-und-ki/
https://geistweltai.wordpress.com/galerie/
https://www.abk-stuttgart.de/kalender/tagung-aesthetisches-urteil-und-kuenstliche-intelligenz/
Forschungsprojekt in Kooperation mit der HfPH München und der AfBK Stuttgart 2025-2027
Geplante Publikationen:
Sammelband Geist, Welt und KI, (basierend auf Münchener Tagung März 25)
Sammelband: KI, Kunst und Urteilskraft (basierend auf Stuttgarter Tagung Mai 25)
Die Veröffentlichung von Chatbot-Apps wie ChatGPT und Bilderzeugungsprogrammen wie Dall.E wurde von Debatten begleitet, in denen diese Technologien entweder als das Ende der Herrschaft der Menschheit oder als Beginn einer neuen Evolutionsstufe gesehen werden – mit künstlicher Intelligenz, die Bewusstsein und andere humanoide Fähigkeiten im weitesten Sinne aufweist. Doch gibt es nicht eine unüberbrückbare Lücke oder einen Unterschied zwischen dem Geist (verstanden als unsere Überzeugungen, die auf Gründe reagieren, und als Handlungen, die Gründe umsetzen) und der künstlichen Intelligenz (verstanden als Mustererkennung in großen Datenmengen)? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Sammelbandes Geist, Welt und KI, dessen Inhalte auf der gleichnamigen Konferenz im März 2025 an der Hochschule für Philosophie München vorgestellt und diskutiert wurden.
Die Beantwortung dieser Frage ist dringend notwendig, da das Aufkommen der künstlichen Intelligenz das Konzept des menschlichen Geistes erheblich herausfordert oder verändert. Die im Band versammelten Artikel gehen daher der Frage nach, ob und welche Auswirkungen die Umgestaltung unserer theoretischen und praktischen Rationalität im Rahmen der künstlichen Intelligenz auf unser Verständnis des Begriffs „Geist“ haben wird. Was die theoretische Rationalität betrifft, haben Cantwell Smith und andere gezeigt, warum wir den textlichen und bildlichen Ergebnissen der künstlichen Intelligenz (KI) nicht vorschnell eine entscheidende repräsentative Rolle zuschreiben sollten – eine Rolle, die Sätze und Bilder in menschlichen Angelegenheiten spielen, nämlich sich auf Zustände in der Welt zu beziehen und von etwas zu handeln. Warum also nicht das Offensichtliche fragen: Kann KI von etwas handeln? Diese Frage erinnert an die Gefahr, die McDowell in der Beziehung zwischen Geist und Welt zu beseitigen sucht: das reibungslose „Spinnen im Nichts“. Ein ähnliches Problem gilt für unser praktisches Verständnis von Wissen. Seit Anscombe dominiert in der praktischen Vernunft die Auffassung, dass die Ausübung der Vernunft dazu dient, etwas zu verwirklichen, das der Handelnde als gut ansieht. Dies scheint sich jedoch grundlegend vom Vergleich von Ist-Zuständen zu unterscheiden, wie er beispielsweise in der Robotik stattfindet. Kann ein Verständnis dessen, was gut ist, als leitendes Prinzip algorithmischer mentaler Zustände programmiert werden? Gemäß der hier aufgestellten Problematik verhandeln die im Sammelband präsentierten Texte drei Perspektiven:
(1) Theoretische Vernunft: Anknüpfend u. a. an Cantwell Smith und McDowell wird gefragt, ob KI-Outputs überhaupt von etwas handeln (Intentionalität) und wie sich dies zu der kantischen Doppelstruktur von Sinnlichkeit und Verstand sowie zu hegelschen Natur-/Geist-Konzeptionen verhält—zumal KI ohne Überzeugungen zu operieren scheint.
(2) Praktische Vernunft: In der Linie von Anscombe steht zur Debatte, ob und wie Handeln aus Gründen von algorithmischen Verfahren erfasst werden kann. Was geschieht mit Einsicht ins Gute, wenn Entscheidungen zunehmend vor-modelliert und durch „Big Data“ beeinflusst werden?
(3) Ästhetische Vernunft: Vor dem Hintergrund kantischer Urteilskraft: Was geht verloren oder wird gewonnen, wenn generative Systeme künstlerische Produktion mitprägen und die Figur des Genies neu verhandeln?
Tagungswebsites:
https://hfph.de/hochschule/veranstaltung/geist-welt-und-ki/
https://geistweltai.wordpress.com/galerie/
https://www.abk-stuttgart.de/kalender/tagung-aesthetisches-urteil-und-kuenstliche-intelligenz/
Kooperationen im Projekt
Kontakt
Prof. Dr. Eva Schürmann
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Humanwissenschaften
Institut III: Philologien, Philosophie, Sportwissenschaft
Zschokkestr. 32
39104
Magdeburg
Tel.:+49 391 6716984
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