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Hochschulstrukturen und psychische Gesundheit: Die Bedeutung individueller und institutioneller Faktoren für die psychische Gesundheit Studierender – HoPsy
Projektbearbeiter:
Philipp Pohlenz, Prof. Dr. Heike Ohlbrecht, Prof. Dr. Irene Moor
Finanzierung:
Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt;
Internationale Studien deuten darauf hin, dass Studierende in hohem Maße und in vielfältiger Weise von psychischen Problemen betroffen sind. Insbesondere die Eintrittsphase in das universitäre Setting ist mit zahlreichen Umbrüchen im Leben Studierender verknüpft, die teils mit psychischen Belastungen einhergehen.
Die Gründe der Bedeutungszunahme psychischer Gesundheit bzw. Krankheit lassen sich in individuellen, interpersonalen und institutionellen Faktoren unterteilen. Während individuelle und interpersonelle Faktoren bei Studierenden gut untersucht sind, sind jedoch die Bedingungskonstellationen, die im Zusammenspiel individueller Dispositionen und institutioneller Rahmenbedingungen das Auftreten psychischer Probleme/Erkrankungen begünstigen, weitgehend ungeklärt. Mit institutionellen Rahmenbedingungen sind Hochschulstrukturen sowie Regeln und Normen des wissenschaftlichen Feldes, aber auch Eigengesetzlichkeiten der Lebenswelt Studium angesprochen. Zu Veränderungen auf der Hochschulebene sind seit der Bildungsexpansion die Bildungs- und Studienreformen der 1970er und 1980er Jahre und die Etablierung der Reformuniversitäten zu nennen sowie aktuell die Modularisierung der Studiengänge (Bologna-Prozess), ebenso wie die Formalisierung, Konkurrenz- und Marktorientierung der Hochschulstrukturen, in denen wissenschaftliche Forschung, Lehre und Studieren reguliert werden.

Während die Hochschulforschung das gesundheitswissenschaftliche Thema der psychischen Gesundheit Studierender mit vergleichsweise geringer analytischer Tiefe in den Blick nimmt, erweist sich anders herum die Befundlage der Gesundheitsforschung als zu wenig sensibel für die Besonderheiten der Population der Studierenden. So finden sich Studien, die durchaus Aussagen zu den Studienbedingungen ermöglichen, wie NEPS (nationales Bildungspanel), die jedoch vergleichsweise wenige Indikatoren der gesundheitlichen Lage, v.a. der psychischen Gesundheit, erlauben (FDZ‐LIfBi 2024). Andere Studien, die genaue Aussagen zur gesundheitlichen Verfassung und auch zur psychischen Gesundheit ermöglichen, wie beispielsweise die NAKO-Studie (nationale Gesundheitsstudie) oder das sozioökonomische Panel (SOEP) untersuchen die Hochschulstrukturen nicht und könnten diese damit nicht in Bezug setzen.

An dieser Problematik wird die Notwendigkeit einer interdisziplinären Kooperation von Hochschulforschung und Gesundheitsforschung deutlich, die mit dem hier vorgeschlagenen Projekt umgesetzt werden soll. Im Ergebnis dieser Kooperation will das Projekt dazu beitragen, wichtige Lücken der Forschung zu schließen, damit sowohl kurz- und mittelfristig bedeutsames Anwendungswissen herstellen, als auch langfristig zu einer Verfeinerung der bislang eingesetzten Methoden in diesem Forschungsbereich beitragen.
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