« Projekte
Sie verwenden einen sehr veralteten Browser und können Funktionen dieser Seite nur sehr eingeschränkt nutzen. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser. http://www.browser-update.org/de/update.html
Neues Lehrprojekt: Klinisches Wahlpflichtfach Familienmedizin
Projektleiter:
Prof. Dr. Markus Herrmann , Dipl.-Psych. Sandra Rocha
Finanzierung:
Haushalt;
Die Familienmedizin ist integraler Bestandteil der Allgemeinmedizin. Sie betrachtet den Menschen als ein Ganzes, eingebettet in ein System, die Familie; das wiederum in einem größeren System einbezogen ist. Unter Familie wird jede Art von Gruppe verstanden, die sich gegenseitig unterstützt und fördert, sowohl emotional als auch physisch. Aus welchen Personen die aktuelle Familie momentan auch immer besteht, alleinerziehende Mütter/Väter, homosexuelle Paare, neu zusammengesetzte Familien, ausgedehnte Großfamilien oder Sippen, binationale, migrantische und transnationalen Familien, fast jeder bezieht sich in irgendeiner Weise auf seine „Familie“. Darüber hinaus hat jeder eine Ursprungsfamilie (sei sie durch Abstammung, Adoption oder anderes bedingt), und dieser Familie hat einen Beitrag zur Gesundheit jedes einzelnen geleistet, sowohl auf genetischem wie auch auf emotionalem Gebiet.

In der Familienmedizin ist die Kenntnis der Beziehungen der Familienmitglieder untereinander und zu ihrer Umwelt wesentliche Voraussetzung für die Behandlung und somit rückt die Kommunikation zwischen dem Arzt und dem Patienten umso mehr in den Vordergrund. Auf das Feld der Familienmedizin dienen Fragen nicht nur der Findung von Diagnosen und der Formulierung von Hypothesen, sie führen in erweiterte bio-psycho-soziale Kontexte ein. Die Einführung sorgfältig formulierter Fragen kann deswegen häufig therapeutisch sinnvoller sein als das Anbieten von „Antworten“, da sie Feedback-Schleifen aktivieren.

Familienmedizinische Aspekte sind in der koordinierenden Rolle des Hausarztes im Gesundheitswesen sowie in den Ansätzen der generationenübergreifenden Versorgung zu finden.

Seminarinhalte
  • Im Seminar erhalten die Studierenden die Möglichkeit, grundlegende Instrumenten und Techniken in der Familienmedizin in der Anwendung des bio-psycho-sozialen Modells zu erlernen, zu erproben und praktisch anzuwenden.
  • Übungen mit den Instrumenten in Zweiergruppen, anschließender Ergebnis- und Erfahrungsvorstellung in großer Runde
  • Familienanamnese und Einsatz der verschiedenen Instrumente in einer hausärztlichen Praxis, Kinder- und Jugend Psychiatrische Klinik oder in einer Pflegeeinrichtung
  • Kennenlernen und Reflektion über unterschiedliche aktuelle familiale Konzepte unter verschiedenen Gesichtspunkten (kultureller Hintergrund, Migration, ethnischen Herkunft (u.a. BPOCs), Religion, Geschlechtsidentität, usw.
  • Unterschiede der Bedeutung von Familie in hausärztlicher Praxis im städtischen gegenüber dem ländlichen Kontext
  • Neue, alternative familiale Konzepte und Lebensgemeinschaft auf dem Lande am Beispiel von Siebenlinden
  • Kennenlernen hausärztlicher Familienmedizin auf dem Lande
  • Austausch über eigene familiäre Erfahrungen (Biographie Arbeit) und Beziehungen durch Anwendung eines spezifischen Instrumentes (Genogramm, Ecomap, Soziogramms) in der Gruppe der Teilnehmenden
  • Neue Formen des familienmedizinischen Zugangs durch kommunikative, digitale Möglichkeiten von beispielsweise Familien- oder Helferkonferenzen
  • Kooperationsmöglichkeiten und Nahtstellen zu anderen psychosozialen Institutionen, Fachdiensten und fachärztlichen Praxen
  • Biografie Arbeit und Pflege
  • Häusliche und familiäre Gewalt
Kontakt

weitere Projekte

Die Daten werden geladen ...