Die Folgekosten von Staatsbankrotten
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Fabian Horn,
M. Sc.
Finanzierung:
Haushalt;
Der Staatsbankrott Argentiniens im Jahr 2001 und der teilweise Zahlungsausfall Griechenlands im Jahr 2012 haben zu dramatische Migrationsbewegungen aus diesen Ländern geführt. Argentinien erlebte seinerzeit beispielsweise eine Verzehnfachung der Emigration in die OECD-Länder. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Quantifizierung des durch die Bankrott-Entscheidung ausgelösten Migrationsstroms unter Verwendung von Paneldaten. So versagen durch einen Staatsbankrott die sonst antizyklisch wirkenden automatischen Stabilisatoren, antizyklische fiskalpolitische Maßnahmen bleiben aus, eine Bankenkrise kann ausgelöst werden und die Investitionen aus dem In- und Ausland sinken. Dadurch erwarten Individuen im Heimatland durch sinkenden privaten Konsum und durch nichtbereitgestellte öffentliche Güter dramatische Nutzeneinbußen, der sie durch Emigration zu entgehen versuchen. Da Staatsbankrotte in der Regel in Wirtschaftskrisen stattfinden, ist eine klare Selektierung des durch die Entscheidung zur Erklärung des Staatsbankrottes hervorgerufenen Effekts auf die Migration notwendig. Anschließend soll auf die Kosten-Nutzen Verteilung der Migration aus bankrotten Staaten eingegangen werden, um politische Entscheider in den Aus- und Einwanderungsländern auf plötzliche Migrationsströme im wirtschaftlichen Umfeld eines Staatsbankrottes vorzubereiten und ihnen Handlungsempfehlungen aufzuzeigen.
Aus der Literatur sind weitere Folgekosten von Staatsbankrotten bekannt und wurden bereits quantifiziert. Da Staatsbankrotte in der Regel im Umfeld einer Rezession erklärt werden und auf eine Zahlungsunfähigkeit des Staates zurückschließen lassen, liegt eine doppelseitige Kausalität vor es ist unbekannt ob die Rezession den Staatsbankrott auslöst oder der Staatsbankrott die Rezession. Mit Hilfe eines natürlichen Experiments wird in dem Forschungsvorhaben der Rezessionseffekt von dem Staatsbankrotteffekt auf unterschiedliche makroökonomische Variablen isoliert um die Kosten des Staatsbankrottes zu schätzen.
Aus der Literatur sind weitere Folgekosten von Staatsbankrotten bekannt und wurden bereits quantifiziert. Da Staatsbankrotte in der Regel im Umfeld einer Rezession erklärt werden und auf eine Zahlungsunfähigkeit des Staates zurückschließen lassen, liegt eine doppelseitige Kausalität vor es ist unbekannt ob die Rezession den Staatsbankrott auslöst oder der Staatsbankrott die Rezession. Mit Hilfe eines natürlichen Experiments wird in dem Forschungsvorhaben der Rezessionseffekt von dem Staatsbankrotteffekt auf unterschiedliche makroökonomische Variablen isoliert um die Kosten des Staatsbankrottes zu schätzen.
Schlagworte
GDP growth, default costs, development aid, economic crisis, economics of institutions, foreign direct investment, international trade, investment under uncertainty, migration, political economy, sanctions, sovereign default, synthetic control method
Kontakt
Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Lehrstuhl VWL, insb. Makroökonomik
Universitätsplatz 2
39106
Magdeburg
Tel.:+49 391 6718804
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