Recyclingverfahren für metallhaltige Stahlwerkstäube (REDILP)
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Guido Kache,
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Günther
Finanzierung:
Die europäischen Stahlproduzenten konnten ihre weltweite Wettbewerbsfähigkeit durch den Einsatz von elektrischen Lichtbogenöfen bei der Stahlproduktion sichern. Im Jahre 2010 werden etwa 40 % der flüssigen Stahlproduktion in elektrischen Lichtbogenöfen erzeugt werden, heute beträgt dieser Anteil nur 33 %. In diesen Öfen fallen Stahlwerkstäube bei der Rohstahlerzeugung, beim Einschmelzen von Schrotten (z.B. Autokarosserien) in großen Mengen (ca. 1 Mt/a in der EU) an. Die metallhaltigen Stäube werden in Abgasfilteranlagen abgetrennt. Der Staub ist ein Stoffgemisch aus Oxiden verschiedener Metalle, wobei Zink (20-45 %), Eisen (20-35 %) und Blei (1-2 %) als die Hauptkomponenten zu nennen sind. Das Ziel des Projektes besteht in der Entwicklung eines hydrometallurgischen Verfahrens zur selektiven Rückgewinnung der Metalle und deren Rückführung in den Stoffkreislauf. Der Stahlwerkstaub wird in einer Ammoniak-Lösung suspendiert und der Mahlung unterzogen, somit erfolgt eine zeitgleiche (integrierte) mechanisch aktivierende Mahlung und Laugung. Ziel ist es die Wertstoffe zuerst vollständig in die flüssige Phase zu überführen und in einem nachfolgenden kombinierten Cementations- und Fällungsprozess selektiv als Zinkcarbonat und metallisches Blei abzuscheiden. Anschließend können die Wertstoffe in die technischen Stoffkreisläufe zurückgeführt werden. Dieses Projekt soll zu einer Recyclingtechnologie für den bei der Stahlproduktion mit elektrischen Lichtbogenöfen anfallenden Flugstaub führen, die geringere Kosten verursacht als die Stahlwerke gegenwärtig für die Verwertung und Beseitigung bezahlen. Die Recyclingtechnologie liefert die Zuversicht, dass der bei der Stahlproduktion anfallende Flugstaub somit so vollständig wie möglich wiederaufbereitet wird, anstatt wie bisher die Abfalldeponien zusätzlich zu belasten. Die erfolgreiche Wiederverwertung der Wertstoffe (Fe, Zn und Pb), die im Flugstaub enthalten sind, wird sowohl zur Ressourcenerhaltung als auch zur Verringerung der Probleme bei der Abfallbeseitigung führen.
Schlagworte
Blei, Lichtbogenofen, Metall, Recycling, Rückgewinnung, Stahlproduktion, Staub, Zink
Kontakt
Prof. Dr. Jürgen Tomas
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik
Institut für Verfahrenstechnik
Universitätsplatz 2
39106
Magdeburg
Tel.:+49 391 6718783
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