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Polyamorie und die Politik der Liebe unter erziehungswissenschaftlich-bildungstheoretischer Perspektive
Finanzierung:
Haushalt;
Bei diesem Forschungsprojekt handelt es sich um eine Interviewstudie, in deren Rahmen Personen, die sich selbst als "polyamor" bezeichnen, zu ihren Lebens- und Liebensweisen sowie zu ihren Praktiken der Familienorganisation befragt werden. Polyamorie als eine zunehmend im öffentlichen Raum diskutierte, ‚neue‘ Form der legitimen Gestaltung des Zusammenlebens mehrerer Personen steht im Zusammenhang mit einer Kritik bürgerlicher monogamer, kleinfamiliärer Beziehungsgestaltungen und wirft damit Fragen nach einer ‚Politik der Liebe‘ auf - und wie sich diese politisierend in Bewegung versetzen lässt. Die polyamore Kritik bezieht sich beispielsweise auf die Reproduktion patriarchaler und kapitalistischer Ungleichheitsverhältnisse in der Ehe und Kindererziehung - als verbürgerlichter Formen der monogamen Beziehung par excellence. Polyamorie verspricht dahingehend, dass es möglich ist, anders zu lieben und demnach auch: anders zu leben und gegenwärtige gesellschaftliche (Liebes-) Verhältnisse zu überschreiten. Hier lässt sich eine Nähe zum Bildungsmotiv herstellen, das - in seiner modernen Fassung - ein souverän-kritisches Verhältnis des sich bildenden Subjekts zu seiner gesellschaftlichen Umwelt als möglichen Ertrag von Bildungsprozessen figuriert. Mit der Untersuchung polyamoren Sprechens in Forschungsinterviews, wie sie im Rahmen des Forschungsprojekts angestellt wird, sollen also entlang einer aktuell verstärkt an Sichtbarkeit gewinnenden Thematik die Möglichkeiten einer Kritik an einer bürgerlichen Gesellschaft und deren Normativitäten ausgelotet werden, gleichzeitig soll es auch um eine gegenstandsbezogene Kritik an der Konzeption eines autonomen Individuums gehen, insofern mit der Thematik der Polyamorie auf die Konstelliertheit und Relationalität menschlichen Zusammenseins hingewiesen werden kann.
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