Macht und Fairer Handel - Koloniale Wissenskategorien Kirche(n) und Theologie(n)
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Doris Kriegel
Finanzierung:
Haushalt;
Dem Fairen Handel wird besonders im Feld der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit eine große Bedeutung beigemessen. Auch Landeskirchen, kirchliche Werke und Gemeinden formulieren Leitlinien, um selbst öko-fair zu beschaffen. In der Theologie kommt der Faire Handel in Diskussionen zu Weltwirtschaft, Globalisierung und Nachhaltiger Entwicklung zur Sprache.
Zentrale Zielsetzungen Fairer Handelsbeziehungen sind dabei Geschlechtergerechtigkeit und Women Empowerment. Dabei wird, mit G. Ch. Spivak gesprochen, "klar, dass arm, schwarz und weiblich sein heißt: es dreifach abbekommen". Die Dritte-Welt-Frau als Koloniale Wissenskategorie trägt somit vielerlei Bedeutungen, die nur in der Intersektion von Sexualität, Klasse, Ethnie und Geschlecht, also in der Überschneidung mehrerer Diskriminierungszuschreibungen zum Tragen kommen. Damit ist über Spivaks Beschreibung hinausgehend zu formulieren: "Es ist klar, dass arm, schwarz und weiblich sein heißt: es vielfach abbekommen, und zwar nur weil als arm, schwarz und weiblich viktimsiert." Dass diese Projektion selbst eine Form epistemischer Gewalt darstellt, wird in den Debatten des Fairen Handels nicht nur vergessen, sondern sie ist genuiner Ort dieser Projektion selbst. Nicht nur in besagtem Vergessen - aber gerade darin - liegt die Macht kolonialer Wissenskategorien, die in diesem Projekt am Themenkomplex Fairer Handel in Kirche(n) und Theologie(en) als analytische Zugänge beachtet werden. Das Projekt begegnet dabei zugleich einer prominenten Kritik gegen (vermeintliche) postkoloniale Engführungen auf kulturelle Fragen und zielt darauf ab, "die historische Gewordenheit genderspezifischer Positionierungen im globalen Süden und Norden transparent zu machen" (Castro Varela/Dhawan). Ebenso geht es darum, in ökumenischer, transnationaler Perspektive Strategien für die Dekolonisierung des Fairen Handels in Kirche(n) und Theologie(n) zu entwickeln.
Zentrale Zielsetzungen Fairer Handelsbeziehungen sind dabei Geschlechtergerechtigkeit und Women Empowerment. Dabei wird, mit G. Ch. Spivak gesprochen, "klar, dass arm, schwarz und weiblich sein heißt: es dreifach abbekommen". Die Dritte-Welt-Frau als Koloniale Wissenskategorie trägt somit vielerlei Bedeutungen, die nur in der Intersektion von Sexualität, Klasse, Ethnie und Geschlecht, also in der Überschneidung mehrerer Diskriminierungszuschreibungen zum Tragen kommen. Damit ist über Spivaks Beschreibung hinausgehend zu formulieren: "Es ist klar, dass arm, schwarz und weiblich sein heißt: es vielfach abbekommen, und zwar nur weil als arm, schwarz und weiblich viktimsiert." Dass diese Projektion selbst eine Form epistemischer Gewalt darstellt, wird in den Debatten des Fairen Handels nicht nur vergessen, sondern sie ist genuiner Ort dieser Projektion selbst. Nicht nur in besagtem Vergessen - aber gerade darin - liegt die Macht kolonialer Wissenskategorien, die in diesem Projekt am Themenkomplex Fairer Handel in Kirche(n) und Theologie(en) als analytische Zugänge beachtet werden. Das Projekt begegnet dabei zugleich einer prominenten Kritik gegen (vermeintliche) postkoloniale Engführungen auf kulturelle Fragen und zielt darauf ab, "die historische Gewordenheit genderspezifischer Positionierungen im globalen Süden und Norden transparent zu machen" (Castro Varela/Dhawan). Ebenso geht es darum, in ökumenischer, transnationaler Perspektive Strategien für die Dekolonisierung des Fairen Handels in Kirche(n) und Theologie(n) zu entwickeln.
Kontakt
Prof. Dr. Daniel Cyranka
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Systematische Theologie, Praktische Theologie und Religionswissenschaft
Frankeplatz 1
06110
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523080
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