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InsektMobil - Mobile Insect Citizen Science Observatory
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Das Insektenmobil ist eine kurzfristig angesetzte wissenschaftliche Pilotstudie, um ein Citizen Science-Projekt für die Erfassung von Insekten in Deutschland aufzubauen. Anlass sind das Insektensterben, bei Bürgerinnen und Bürgern bestätigt durch die Beobachtung, dass immer weniger Insekten auf Autowindschutzscheiben gefunden werden. Das Projekt soll den Forderungen des Koalitionsvertrags Rechnung tragen, ein Insektenmonitoring aufzubauen. Mit unserem Ansatz möchten wir ein mobiles Insektenmonitoring erproben, um dies später für ein Citizen Science-Projekt einsatzfähig zu machen. Dazu werden wir moderne Methoden der automatischen Bildklassifizierung und der DNA-Erfassung/ Metabarcoding erproben. Ziel ist es, das Vorkommen von Insekten und deren Biomasse, Abundanz (Anzahl) und Artenzusammensetzung in der Landschaft festzustellen. Damit verbunden ist die Frage, welche Umweltfaktoren die wichtigste Rolle spielen (z.B. Landnutzung, heterogene Landschaft). Zu diesem Zweck sollen in 2018 Beprobungen in ganz Deutschland auf ausgewählten Strecken stattfinden. Die Routen verlaufen auf öffentlichen Straßen. Die Insekten werden mithilfe von Insektenkeschern eingefangen, die auf das Autodach installiert werden (siehe Abbildung unten). Das Projektdesign sieht vor, Ende Juni 2018 75 Strecken à 5 km in Deutschland zweimal befahren werden, jeweils einmal mittags zwischen 12-15 Uhr und einmal abens 17-20 Uhr, um die unterschiedlichen, tageszeitabhängigen Vorkommen von Insekten (Käfer, Mücken) zu erfassen. Der Fokus liegt dabei auf agrarisch genutzter Landschaft. Dazu sollen als Referenz Strecken in unterschiedlichen Habitattypen befahren werden: Grünland, Feuchtgebiete, agrarisch genutzte Flächen, urbane Umgebung, Waldgebiete. Die Routenführung wird so angelegt, dass die Strecken nicht durch Schutzgebiete führen. Die Sammlung muss im Juni durchgeführt werden, da zu dieser Jahreszeit das Insektenaufkommen und die Vielfalt der Zusammensetzung am höchsten sind. Dies erlaubt auch die Kooperation mit EU-Partnern im Ausland, die ähnliche Beprobungen durchführen. Die Befahrung der Strecken und das Sammeln der Insekten muss bei relativer Windstille und mehr als 15 Grad Celsius durchgeführt werden. Im Rahmen des Pilotprojekts wird getestet, inwieweit die Methode des Autokeschers geeignet ist, ein umfangreicheres Insekten-Monitoring durchzuführen.

Die Insektenproben werden im Labor zunächst mittels automatisierter Bildklassifikation erfasst, gewogen und vorsortiert, anschließend mittels Metabarcoding sequenziert, um Biomasse, Abundanz und Artenzusammensetzung mit modernen Methoden zu bestimmen. Die gewonnene DNA wird im Forschungsinstitut vorgehalten. Diese Pilotstudie bildet eine unerlässliche Grundlage und Referenzsammlung für weitere Untersuchungen in der Zukunft. Die Ergebnisse der Pilotstudie werden öffentlich über Open Access-Publikationen sowie Berichte in den Medien und öffentlichen Vorträgen zugänglich gemacht.

Schlagworte

DNA-Erfassung, Insektenmonitoring, Metabarcoding, Pilotstudie Insektenmobil
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