Vage vs. Präzise Prüfungsstandards – Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüfung
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Christopher Woddow
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Der Fall Wirecard hat gezeigt, dass die Stabilität des Finanzmarktes gefährdet sein kann bei unzureichender Jahresabschlussprüfung. In seiner Reaktion auf den Skandal hat der Gesetzgeber zwar viele Reformen zur Prüfung initiiert, die Art/Formulierung der Prüfungsstandards selbst aber nicht hinterfragt. Prüfungsstandards beeinflussen jedoch das Verhalten der Prüfer direkt und indirekt.
Man unterscheidet grob zwei Arten von Prüfungsstandards, nämlich vage und präzise. Diese Unterscheidung ist auch vor dem Hintergrund des Wirecard-Bilanzskandals bedeutend, denn während der damalige deutsche Prüfungsstandard (IDW PS) klar, d.h. präzise vorgegeben hatte, dass Bankbestätigungen einzuholen sind, wird die Entscheidung über diese Prüfungshandlung bei den inter-nationalen (ISA) und mittlerweile auch in Deutschland gültigen Standards (ISA [DE]) als Ermessensentscheidung dem Prüfer überlassen (vage Ausgestaltung). Innerhalb dieser Gruppen kann man unterschiedliche Anforderungsniveaus setzen, d.h. eher hohe oder niedrige Sollvorgaben.
Vor dem Hintergrund, dass die Prüfer bei konsequenter Befolgung des deutschen Prüfungsstandards den Bilanzbetrug vermutlich schon früher hätten aufdecken müssen, wirkt der Wechsel auf die ISA kontraproduktiv. Bislang wurden Effekte der Formulierung von Standards auf das Prüferverhalten nicht empirisch untersucht.
In unserem Projekt wollen wir diese Forschungslücke mittels eines Experiments schließen und untersuchen, welche Auswirkungen die Formulierung von Prüfungsstandards auf das Prüferverhalten bzw. die Prüfungsintensität haben. Die Ergebnisse sind vor allem für die Praxis, insbesondere den Gesetzgeber relevant, weil sie die Prüfungsanreize unterschiedlicher Standards aufzeigen sollen und damit Handlungsempfehlungen für kommende Standardanpassungen geben.
Man unterscheidet grob zwei Arten von Prüfungsstandards, nämlich vage und präzise. Diese Unterscheidung ist auch vor dem Hintergrund des Wirecard-Bilanzskandals bedeutend, denn während der damalige deutsche Prüfungsstandard (IDW PS) klar, d.h. präzise vorgegeben hatte, dass Bankbestätigungen einzuholen sind, wird die Entscheidung über diese Prüfungshandlung bei den inter-nationalen (ISA) und mittlerweile auch in Deutschland gültigen Standards (ISA [DE]) als Ermessensentscheidung dem Prüfer überlassen (vage Ausgestaltung). Innerhalb dieser Gruppen kann man unterschiedliche Anforderungsniveaus setzen, d.h. eher hohe oder niedrige Sollvorgaben.
Vor dem Hintergrund, dass die Prüfer bei konsequenter Befolgung des deutschen Prüfungsstandards den Bilanzbetrug vermutlich schon früher hätten aufdecken müssen, wirkt der Wechsel auf die ISA kontraproduktiv. Bislang wurden Effekte der Formulierung von Standards auf das Prüferverhalten nicht empirisch untersucht.
In unserem Projekt wollen wir diese Forschungslücke mittels eines Experiments schließen und untersuchen, welche Auswirkungen die Formulierung von Prüfungsstandards auf das Prüferverhalten bzw. die Prüfungsintensität haben. Die Ergebnisse sind vor allem für die Praxis, insbesondere den Gesetzgeber relevant, weil sie die Prüfungsanreize unterschiedlicher Standards aufzeigen sollen und damit Handlungsempfehlungen für kommende Standardanpassungen geben.
Kontakt
Prof. Dr. Anne Chwolka
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Lehrstuhl BWL, insb. Unternehmensrechnung/Accounting
Universitätsplatz 2
39106
Magdeburg
Tel.:+49 391 6758494
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