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Zwischen Identifikation, Modifikation und Distanz. Zugänge religiös nicht verorteter Erzieher*innen zur religionsbezogenen Elementarbildung
Projektbearbeiter:
Dr. Ariane Schneider
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat sich die Anzahl der KiTas in evangelischer Trägerschaft seit 1992 mehr als verdoppelt: von 155 (1992) auf 349 (Stand 2017, https://www.ekmd.de/kirche/ekm-in-kuerze/). Davon sind in Sachsen-Anhalt ca. 170 KiTas anteilig in der Trägerschaft der evangelischen Kirche (ca. 1/3) und des Diakonischen Werkes (ca. 2/3), hinzu kommen noch weitere evangelische Träger wie beispielsweise Die Johanniter.
Darüber hinaus hat die zunehmende Pluralisierung der Gesellschaft zu einer zunehmenden Relevanz frühkindlicher religiöser Elementarbildung geführt. Ausgelöst von der Pisa-Studie der OECD bis hin zum "Gute Kita-Gesetz" (2018) ist die religiöse Elementarbildung zu einem durch die Bildungsprogramme vorgegebenen, allgemeinen Anspruch konfessioneller, wie auch nicht-konfessioneller Träger von KiTas geworden. Auch das Bundesland Sachsen-Anhalt hat 2014 mit dem Bildungsprogramm "Bildung: elementar - Bildung von Anfang an" religiöse Elementarbildung als bildungsrelevant aufgenommen. Die Frage, wie religiös nicht gebundene ErzieherInnen Zugänge zur religionssensiblen Begleitung von Kindern finden können, betrifft daher die konfessionellen Einrichtungen ebenso wie mundane KiTas, deren Profil nicht als christlich ausgewiesen ist.
Im vorliegenden Forschungsprojekt konzentriert sich die empirisch-qualitative Untersuchung auf nicht-konfessionelle ErzieherInnen, deren Einrichtungen zuvor in kommunaler Trägerschaft waren und aktuell von einem evangelischen Träger weitergeführt werden: Wie gehen sie mit diesen Transformationsprozessen um? Wie füllen sie den leeren Signifikanten "Religion"? Welche Zugänge zum Themenfeld religiöser Elementarbildung werden erkennbar?
Neueste Untersuchungen, die sich ebenfalls mit religiöser Elementarbildung speziell im Umfeld der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland befassen, wie z.B. von Angela Kunze-Beiküfner, Kindertheologisch-sensitive Responsivität pädagogischer Fachkräfte in Kindertagesstätten (2017) und Sabine Blaszcyk, "Also kommt nicht mehr der Weihnachtsmann, sondern es kommt das Christkind". Ethnografische Fallstudie zur religiösen Elementarbildung in mehrheitlich konfessionslosem Kontext (2020), veröffentlicht wurden, sind vorrangig handlungstheoretisch ausgerichtet und arbeiten ethnographisch. Das vorliegende Projekt stellt über biographisch narrative Leitfadeninterviews mit abschließender kurzer symbolischer Interaktion, die in den jeweiligen Einrichtungen stattfanden, stärker die zunächst individuell-subjektiven Zugänge der ErzieherInnen in den Mittelpunkt der Untersuchung. Diese werden methodologisch durch rekonstruktive Verfahren der Konversations- und Diskursanalyse im Rahmen materialer Semiotik ausgewertet.
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