Untersuchung des Sprachverständnisses von Cochlea-Implant-Trägern und Normalhörenden mit elektrophysiologischen Methoden (MMN) und Logatom-Diskriminationstests
Projektleiter:
Finanzierung:
Industrie;
Ein gutes Sprachverständnis aufzubauen oder seine Wiederherstellung ist der Hauptzweck des Einsatzes von Cochlea-Implantaten (CI) bei schwerhörigen oder ertaubten Patienten. In der klinischen Audiometrie sind Sprachwahrnehmungstest etabliert, um den Erfolg der Therapie messen zu können. Deren Aussagekraft variiert jedoch in weiten Grenzen.Ein großer Teil der implantierten Personen sind junge Kinder, mit denen keine Sprachtests, die Wörter oder Sätze verwenden, durchgeführt werden können. Auch Erwachsene, die prälingual ertaubt sind oder aus anderen Gründen keine Sprachtests absolvieren können, sind CI-Träger. Somit sind objektive Messmethoden erforderlich, um auch ihr Sprachverständnis testen zu können.Neben der P300-Komponente, die Aufmerksamkeit erfordert, stehen auch aufmerksamkeitsunabhängige elektrophysiologische Methoden zur Verfügung, um die Diskriminationsfähigkeit von Wörtern oder Silben zu testen. Geeignet ist hierbei die Mismatch Negativity (MMN) als Komponente der auditorisch evozierten Potentiale, die bereits bei Normalhörenden erprobt ist. Es konnte bereits prinzipiell gezeigt werden, dass die MMN auch zur Messung von Diskrimi-nationsfähigkeiten bei CI-Trägern geeignet ist.Da die Stimuli herkömmlicher Sprachtests von besonders geschulten Sprechern erstellt wurden und somit nicht die realen Sprechersituationen widerspiegeln, beabsichtigen wir, einen Sprachtest zu entwickeln, der auf den Logatom-Korpus (OLLO) zurückgreift. Dieser wurde von Wesker et al. entwickelt und verwendet mundartliche Sprecher aus verschiedenen Regionen Deutschlands.Das Ziel dieser Studie ist, den Logatom-Diskriminationstest zu entwickeln, mit der MMN zu kombinieren und Korrelationen zwischen beiden Methoden zu überprüfen. Hierzu soll die MMN bei Normalhörenden und CI-Trägern abgeleitet werden, während ihnen Stimuli aus dem OLLO-Korpus präsentiert werden. Die Ergebnisse sollen mit psychoakustischen Ergebnissen des Logatom-Diskriminationstests verglichen werden. Die erwarteten Ergebnisse sollen ein Schritt auf dem Weg zur Entwicklung eines objektiven Testmethode für das Sprachverstehen von jungen Kindern und unkooperativen Patienten (multiple Störungen, u.ä.) und CI-Trägern mit einer langen Taubheitshistorie darstellen.
Schlagworte
Cochlea-Implant, Mismatch Negativity, Speech discrimination
Kontakt
Prof. Dr. Torsten Rahne
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Ernst-Grube-Str. 40
06120
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5575362
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