Das Repertorium der deutschten Königspfalzen - Band Sachsen-Anhalt. Arbeitsstelle Archäologie
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Finanzierung:
Der römisch-deutsche König besaß im Mittelalter in seinem Reich keine Hauptstadt. Um
Herrschaft jeweils vor Ort bzw. in einer bestimmten Region ausüben zu können, reiste er in
seinem Reich umher und machte dabei bei Bischöfen und Äbten, vor allem aber in seinen
Pfalzen und Königshöfen Station („Reisekönigtum“). War der Raum des heutigen Sachsen-
Anhalt bis zum frühen 10. Jahrhundert noch eine königsferne Region gewesen, die im Itinerar
des Herrschers keine Rolle gespielt hatte, so änderte sich die Situation mit der Wahl des
Liudolfingers Heinrich I. im Jahr 919 grundlegend. Fortan hielten sich die Könige im Umfeld
des Harzes, wo Heinrichs Familie seit alters her reich begütert war, sehr oft auf. Die Plätze,
die von ihnen besonders häufig für Regierungshandlungen, zur Feier hoher kirchlicher Feste
und zu anderen Anlässen aufgesucht wurden, finden sich in Sachsen-Anhalt in besonderer
Dichte. Man hat 37 Orte ermittelt, darunter so bekannte Plätze wie Magdeburg, Memleben
und Quedlinburg, aber auch kleinere wie Nienburg, Walbeck oder Werben, an denen sich die
Herrscher bis etwa zum Jahr 1250 aufgehalten haben. Dazu kommen Allstedt und Tilleda, die
bereits im Repertoriumsband für Thüringen aufgenommen worden sind. Im Rahmen des
Projekts wird von historischer Seite überprüft werden, ob noch weitere Plätze, für die
königliche Aufenthalte bisher fraglich waren, in den Corpus für Sachsen-Anhalt
aufgenommen werden müssen.
Das Repertorium der Deutschen Königspfalzen ist ein bereits seit Jahrzehnten verfolgtes
Projekt, dessen Teilbände zunächst am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen
bearbeitet wurden und heute vom Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in
Frankfurt am Main herausgegebenen werden (Prof. Dr. Caspar Ehlers). Die Bände bieten eine
vollständige Übersicht über die erzählenden, normativen, archäologischen, kunsthistorischen
und sprachgeschichtlichen Quellen zur Geschichte des jeweiligen Ortes. Es werden unter
anderem die Topographie, die frühe Siedlungsgeschichte und die Baugeschichte behandelt –
Themen, zu denen auch die Archäologie wichtige Beiträge leisten kann. Während in anderen
Bundesländern, in denen sich Aufenthalte der mittelalterlichen deutschen Könige nachweisen
lassen, die Arbeiten am jeweiligen Inventarband bereits seit längerem laufen oder schon
abgeschlossen sind, fehlen entsprechende Anstrengungen in Sachsen-Anhalt bis heute.
Allerdings verfolgt bereits seit mehreren Jahren der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Prof. Dr. Stephan Freund) das Ziel, diesem
Mangel abzuhelfen. Nach einer Reihe umfangreicher Vorarbeiten, die ihren sichtbaren
Ausdruck im „Pfalzenarbeitskreis Sachsen-Anhalt“ und in der aus dessen jährlichen
Tagungen hervorgehenden Publikationsreihe „Palatium“ finden (bisher fünf Bände), konnte in
Zusammenarbeit mit der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Prof. Dr. Tobias Gärtner), die sich 2018 als
Kooperationspartner dem Vorhaben angeschlossen hat, 2020 vom Ministerium für Wirtschaft,
Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalt ein Förderbescheid erwirkt werden, auf
dessen Grundlage der Repertoriumsband für Sachsen-Anhalt nun in einem mehrjährigen
Projektverbund erarbeitet werden kann.
Die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Martin-Luther-Universität Halle-
Wittenberg bearbeitet die archäologischen Teile des Bandes Sachsen-Anhalt. Die
Bewältigung der Gesamtaufgabe erfolgt im universitätsübergreifenden Forschungsverbund
mit dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg, dem federführend die Gesamtkoordination des Projekts obliegt, sowie mit
weiteren zahlreichen Partnern innerhalb und außerhalb Sachsen-Anhalts.
Herrschaft jeweils vor Ort bzw. in einer bestimmten Region ausüben zu können, reiste er in
seinem Reich umher und machte dabei bei Bischöfen und Äbten, vor allem aber in seinen
Pfalzen und Königshöfen Station („Reisekönigtum“). War der Raum des heutigen Sachsen-
Anhalt bis zum frühen 10. Jahrhundert noch eine königsferne Region gewesen, die im Itinerar
des Herrschers keine Rolle gespielt hatte, so änderte sich die Situation mit der Wahl des
Liudolfingers Heinrich I. im Jahr 919 grundlegend. Fortan hielten sich die Könige im Umfeld
des Harzes, wo Heinrichs Familie seit alters her reich begütert war, sehr oft auf. Die Plätze,
die von ihnen besonders häufig für Regierungshandlungen, zur Feier hoher kirchlicher Feste
und zu anderen Anlässen aufgesucht wurden, finden sich in Sachsen-Anhalt in besonderer
Dichte. Man hat 37 Orte ermittelt, darunter so bekannte Plätze wie Magdeburg, Memleben
und Quedlinburg, aber auch kleinere wie Nienburg, Walbeck oder Werben, an denen sich die
Herrscher bis etwa zum Jahr 1250 aufgehalten haben. Dazu kommen Allstedt und Tilleda, die
bereits im Repertoriumsband für Thüringen aufgenommen worden sind. Im Rahmen des
Projekts wird von historischer Seite überprüft werden, ob noch weitere Plätze, für die
königliche Aufenthalte bisher fraglich waren, in den Corpus für Sachsen-Anhalt
aufgenommen werden müssen.
Das Repertorium der Deutschen Königspfalzen ist ein bereits seit Jahrzehnten verfolgtes
Projekt, dessen Teilbände zunächst am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen
bearbeitet wurden und heute vom Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in
Frankfurt am Main herausgegebenen werden (Prof. Dr. Caspar Ehlers). Die Bände bieten eine
vollständige Übersicht über die erzählenden, normativen, archäologischen, kunsthistorischen
und sprachgeschichtlichen Quellen zur Geschichte des jeweiligen Ortes. Es werden unter
anderem die Topographie, die frühe Siedlungsgeschichte und die Baugeschichte behandelt –
Themen, zu denen auch die Archäologie wichtige Beiträge leisten kann. Während in anderen
Bundesländern, in denen sich Aufenthalte der mittelalterlichen deutschen Könige nachweisen
lassen, die Arbeiten am jeweiligen Inventarband bereits seit längerem laufen oder schon
abgeschlossen sind, fehlen entsprechende Anstrengungen in Sachsen-Anhalt bis heute.
Allerdings verfolgt bereits seit mehreren Jahren der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Prof. Dr. Stephan Freund) das Ziel, diesem
Mangel abzuhelfen. Nach einer Reihe umfangreicher Vorarbeiten, die ihren sichtbaren
Ausdruck im „Pfalzenarbeitskreis Sachsen-Anhalt“ und in der aus dessen jährlichen
Tagungen hervorgehenden Publikationsreihe „Palatium“ finden (bisher fünf Bände), konnte in
Zusammenarbeit mit der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Prof. Dr. Tobias Gärtner), die sich 2018 als
Kooperationspartner dem Vorhaben angeschlossen hat, 2020 vom Ministerium für Wirtschaft,
Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalt ein Förderbescheid erwirkt werden, auf
dessen Grundlage der Repertoriumsband für Sachsen-Anhalt nun in einem mehrjährigen
Projektverbund erarbeitet werden kann.
Die Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit der Martin-Luther-Universität Halle-
Wittenberg bearbeitet die archäologischen Teile des Bandes Sachsen-Anhalt. Die
Bewältigung der Gesamtaufgabe erfolgt im universitätsübergreifenden Forschungsverbund
mit dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg, dem federführend die Gesamtkoordination des Projekts obliegt, sowie mit
weiteren zahlreichen Partnern innerhalb und außerhalb Sachsen-Anhalts.
Kooperationen im Projekt
Kontakt
Prof. Dr. habil. Tobias Gärtner
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas
Emil-Abderhalden-Straße 26-27
06108
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5524051