Psychologien der Menschenführung. Gouvernementalität und Therapeutisierung in Ost und West (1960er –1980er Jahre)
Projektleiter:
Finanzierung:
Haushalt;
Weit über die klinische Sphäre hinaus haben Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie moderne Gesellschaften geprägt. Dies gilt nicht zuletzt für den Bereich der ›Menschenführung‹: Die Art und Weise wie Menschen in Bereichen wie der Arbeitswelt, der Erziehung und dem Sport zu einem bestimmten Verhalten angeleitet werden bzw. sich selbst dazu anleiten, wird seit den 1960er Jahren vermehrt durch ein heterogenes Wissen über die menschliche Psyche geprägt. In der zeitgeschichtlichen Forschung wird diese ›Therapeutisierung‹ der (Selbst-)Führung oft als spezifisch westliches Phänomen beschrieben, das einer neoliberalen Gouvernementalität diene. Das Projekt will diese auf den ›Westen‹ zentrierte Perspektive aufbrechen. Anhand von Fallstudien zur DDR und Westdeutschland wird erkundet, wie ein für Ähnlichkeiten und Verflechtungen zwischen Ost und West sensibilisierter Blick neue Erkenntnisse zur Zeitgeschichte von Gouvernementalität und Therapeutisierung ermöglicht. Im Rahmen des Projekts fand ein internationaler Workshop zu „Mental Health in East and West: Europe since the 1970s“ am 18./19.3.2021 statt. Ferner sind die Ergebnisse in einem Themenheft publiziert worden (Jens Elberfeld/Jan Arend: "Psychologien der Menschenführung seit den 1960er Jahren". In: Geschichte und Gesellschaft 48, Heft 2, 2022.).
Kooperationen im Projekt
Kontakt
Dr. Jens Elberfeld
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Franckeplatz 1
06110
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523790
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