Projekt 10: Maladaptation der Leberschranke bei alkoholbedingter Leberschädigung im Rahmen des GRK 2408: Maladaptive Prozesse an physiologischen Grenzflächen bei chronischen Erkrankungen
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Die alkoholische Lebererkrankung (ALD) ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für leberbedingte Morbidität und Mortalität und umfasst ein Spektrum von Leberschäden, das von einfacher Steatose über Steatohepatitis und Fibrose bis hin zur Zirrhose reicht. An der Pathogenese dieser multifaktoriellen Erkrankung sind sowohl nicht-parenchymale als auch parenchymale Zellen (Hepatozyten) der Leber beteiligt. Das Projekt konzentriert sich auf funktionelle Studien in einem Mausmodell und isolierte primäre Kupffer-Zellen (KCs), Lebersinusoidalendothelzellen (LSECs) und Hepatozyten von Mäusen, die chronisch mit einer alkoholhaltigen Lieber-DeCarli-Diät (Ethanol, EtOH) oder einer isokalorischen Kontrolldiät gefüttert wurden. Nach Auslösung des Frühstadiums der ALD werden im Mausmodell vergleichende Analysen durchgeführt, bei denen die Integrität der Leberschranke sowie die systemische und lokale Entzündung untersucht werden. Dabei werden Chemokine, Zytokine, DAMPs, Leukozytenaktivierung und hepatische Infiltration mittels Immunhistologie, Durchflusszytometrie und Organhistopathologie analysiert (Kooperation mit Projekt 7, Projekt 8 und Projekt 9 des GRK 2408). Weiterhin werden der Verlust von Fenestrae, Fibrogenese, Nekroptose, Apoptose, Pyroptose und oxidativer Burst sowie die Phagozytose durch KCs in verschiedenen Zelltypen untersucht. Darüber hinaus werden die NF-B-Aktivität und die zellulären Reaktionen (Zytokinfreisetzung, Zellüberleben) jedes isolierten primären Zelltyps (KCs, LSECs und Hepatozyten) untersucht (Zusammenarbeit mit Projekt 1 des GRK 2408). Die Zellen werden durch enzymatischen Aufschluss von Lebergewebe und Gradientenzentrifugation isoliert. Für die Isolierung der Zellen werden selektives Adhärenzverhalten (KCs) und anschließend F4/80 (KCs), CD45 und CD31 (LSECs) oder ASGPR (Hepatozyten) als Signaturmarker verwendet. Die NF-B-Signalübertragung wird durch eine Reihe von posttranskriptionellen Modifikationen (PTM) reguliert, darunter kovalent konjugiertes Ubiquitin. Deubiquitinylierende Enzyme (DUB) spalten Ubiquitin von Substratproteinen ab und sind somit wichtige Regulatoren des NF- B-Systems. Die DUBs A20 und OTUB1 regulieren bzw. beenden die TNF- bzw. IL-1ß-induzierte NF-B-Aktivierung und unterdrücken Entzündungen und oxidativen Stress, aber auch DNA-Reparatur und Zelltod. Um die Kausalität von DUBs zu bestimmen, werden ausgewählte DUBs ausgeschaltet (A20 und OTUB1) und die Folgen einer chronischen Exposition gegenüber EtOH oder einer Stimulation mit Endotoxin oder DAMPs auf die NF-B-Aktivität, die Zytokinfreisetzung, Inflammasom-Aktivierung und Zellüberleben (Immunoblots, ELISA, FACS) in isolierten Primärzellen (KCs, LSECs und Hepatozyten) und verschiedenen menschlichen Leberzelllinien (menschliche Kupffer-Zellen, HLSEC/ciJ LSECs, HepG2 und AML12 Hepatozyten etc.) (Zusammenarbeit mit Projekt 1 und Projekt 7 des GRK 2408).
Kontakt
Prof. Dr. Borna Relja
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin
Leipziger Str. 44
39120
Magdeburg
Tel.:+49 391 6728242
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