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Naturforschung und protestantische Mission – Die Pflanzensammlungen der Herrnhuter Brüdergemeine im Herbarium der TU Dresden: Identifizierung und Kontextualisierung mit Methoden der Digital Humanities
Projektleiter:
Dr. Thomas Ruhland , Dr. rer. nat. Sarah Wagner
Finanzierung:
Das Vorhaben dient mit seinem interdisziplinären Zugriff der erstmaligen umfassenden
Erschließung und Kontextualisierung der botanischen Objekte, welche im Zusammenhang
missionarischen Sammelns der Herrnhuter Brüdergemeine seit der 2. Hälfte des 18.
Jahrhunderts angeeignet wurden. Als älteste Teilsammlung befindet sich das in diesem
Rahmen entstandene Herbarium Barbiense heute im Herbarium der TU Dresden. Das
generelle Ziel des Verbundprojekts besteht in der umfassenden Aufarbeitung dieses
Sammlungsbestandes und einer Rekonstruktion des Netzwerkes aller beteiligten Personen mit
Methoden der Digital Humanities.
An der Herrnhuter Brüdergemeine als globaler missionarischer Bewegung wird die enge
Verbindung von christlicher Mission und Kolonialismus deutlich. Als hervorragende
Beobachter:innen hinterließen ihre Mitglieder einen bisher weitgehend unerschlossenen
Korpus an Texten und Objekten, darunter tausende getrocknete Pflanzen. Das Verbundprojekt
nutzt die Methoden der Digital Humanities und wendet diese auf botanische Objekte im
Herbarium der TU Dresden an. Die Verknüpfung dieser Methoden bei der Erfassung und
Auswertung naturkundlicher Sammlungsobjekte mit kulturwissenschaftlicher
Netzwerkanalyse ermöglicht die Beantwortung aktueller Forschungsfragen im
Sammlungswesen und macht die kollaborativen Methoden der Wissens- und Objektkultur im
Rahmen der Herrnhuter Brüdergemeine sichtbar. Auf dieser Grundlage untersucht das
Teilprojekt umfassend die vielfältigen Einbindungen ihrer Mitglieder in die historische
Gelehrtenrepublik und Wissenschaftskultur des 18. und 19. Jahrhunderts und leistet damit
einen Beitrag zur Wissensgeschichte der Naturwissenschaften. Das Ziel besteht darin, die
Bedeutung christlicher Mission für die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften auf
der Grundlage ihres materiellen Beitrages an Forschungsobjekten zu konkretisieren und damit
einen Beitrag zur Neubestimmung des Verhältnisses von Religion und Moderne zu leisten.
Geplante Projektergebnisse sind weiterhin die digitale Rekonstruktion und Präsentation des
botanischen Netzwerkes sowie die Erstellung eines erweiterbaren digitalen Lexikons aller naturkundlich aktiven Personen im Rahmen der Herrnhuter Brüdergemeine. Beides bietet eine
zukünftige Grundlage für Provenienzforschung und Bestandsmanagement naturkundlicher
und ethnologischer Sammlungen.

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