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"Mobilisierungskraft christlicher Diskurse in der Corona-Krise". Eine Untersuchung der Krisenkommunikation unterschiedlicher religiöser Akteure und Gruppen in verschiedenen massenmedialen Formaten seit dem Ausbruch der Corona-Krise durch computerisierte Inhaltsanalyse mit Topic-Modellen
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Wie alle Krisen stellt auch die Corona-Krise eine vielschichtige Herausforderung an das Sinn-Management sozialer Akteure dar. Dieses vollzieht sich zunächst einmal im Blick auf die unmittelbare theoretische und praktische Bewältigung der Krise, wie sie beispielsweise durch wissenschaftliche Forschung und politische Entscheidungsfindung vollzogen wird. Die sinnhafte Krisenbearbeitung kennt aber auch noch eine andere Ebene. Denn Krisenzeiten produzieren in der Regel auch verstörende Erfahrungen, da sie die Unvorhersehbarkeit der Wirklichkeit bewusst machen, an existenzielle Grundfragen des Lebens rühren und in dilemmatische Handlungssituationen hineinführen können. Unter der Voraussetzung, dass Religion in der sinnhaften Verarbeitung solcher Erfahrungen eine wichtige Rolle spielen kann, wäre zu erwarten, dass religiös-theologische Kommunikation in der Corona-Krise eine beobachtbare Rolle spielt. - - - Der Bonner Soziologe, Rudolf Stichweh, hat zu Beginn der Corona-Krise die These aufgestellt, die Religion erweise sich angesichts dieser Krise als unfähig, relevante Deutungsangebote zu formulieren. Diese Vermutung hat eine Debatte über den möglichen Beitrag der Religion zur Krisenbewältigung eröffnet, in der nicht zuletzt Theologinnen und Theologen auf die bleibende Bedeutung der Religion hingewiesen haben. Diese Debatte ist bisher allerdings ohne empirische Untersuchung religiöser Diskurse geführt worden. Die Frage, welcher konkrete Beitrag der Religion sich tatsächlich beobachten lässt, bleibt dadurch eigenartig unterbelichtet. Das vorgeschlagene Projekt zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem es christlich-religiöse Kommunikation über die Corona-Krise seit dem Ausbruch dieser Krise empirisch und vergleichend untersucht. Als Quellen dienen entsprechende Beiträge in der massenmedialen Publizistik großer Printmedien, in kirchlichen Zeitschriften und in youtube-Kanälen. Diese Quellen werden mithilfe algorithmenbasierter Inhaltsanalyse erschlossen; die Auswertung erfolgt in Kooperation mit dem Institut für Soziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (LS Prof. Dr. Christian Papilloud). - - - Der zu erwartende Ertrag des Projekts besteht in der Beantwortung der Frage, wie christliche Diskurse mittels religiös-theologischer Kommunikation über die Corona-Krise Mobilisationskraft entfalten, und wie einzelne sowie kollektive Akteure eine solche Mobilisation unterstützen, indem sie einen Deutungshorizont formulieren und stabilisieren. Die Ergebnisse dieser Untersuchung können nicht nur die Grundlage weiterer empirischer Studien bilden, sondern dienen auch als Basis für die Ausarbeitung einer ethisch-theologischen Position. Deren Formulierung kann durch die empirische Betrachtung natürlich nicht ersetzt werden. Letztere verschafft dem normativ gehaltvollen Urteil aber erst eine realistische Fundierung. - - - Das Projekt ist auf zwei Jahre angesetzt, mit Beginn im Herbst 2021; es wird gefördert vom Digitalinnovationsfonds der EKD.

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2023
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