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Lesepraxen im Medienzeitalter.Vorlesegespräche zu analogen und digitalen Bilderbüchern
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Prof. Dr. Michael Ritter
Finanzierung:
Bund;
Ausgangslage
Digitale Datenverarbeitungs- und Kommunikationstechnologien verändern nicht nur konkrete Alltagsvollzüge, sie haben auch einen erheblichen Einfluss auf bildungsbezogene Praktiken der Informationsgewinnung und -verarbeitung; bis hinein in informelle Bildungsbereiche von Persönlichkeitsentwicklung und Enkulturation, z.B. beim Lesen belletristischer Literatur (vgl. Dawidowski 2009; JuLit 2/2013).
Dabei ist bislang weitgehend ungeklärt, inwiefern veränderte semiotische Strukturen digitaler Lektüreangebote zu veränderten psycholinguistischen Anforderungen und Routinen der Lektüre führen (vgl. Dawidowski 2013); bzw. im Bildungskontext auch andere Anforderungen an die didaktische Modellierung von Prozessen der Leseförderung und literarischen Bildung konzeptualisiert werden müssen (vgl. Bertschi-Kaufmann/Härvelid 2007).
Ein besonderes Phänomen auf dem Markt digitaler Lektüreangebote sind die vornehmlich an Kinder adressierten Bilderbuch-Apps, digitale und in der Regel narrativ dominierte Bild-Text-Anwendungen, die sich einerseits durch medienkonvergente Transformationstendenzen analog-buchkultureller Strukturmerkmale auszeichnen (nicht selten auch als metafiktionale Strukturen im Stil postmoderner Bilderbuchformate (vgl. Sipe/Pantaleo 2008)), andererseits aber auch neue Strukturen narrativer Progression und interaktiver Leser*innenführung etablieren (vgl. Ritter 2013, 2016).

Fragen, Ziele, Hypothesen des Projekts

Das Vorhaben soll auf zwei Ebenen Erkenntnisse liefern:
  • Inwiefern verändern die sog. „neuen Medien“ Zugänge zu gesellschaftlich als relevant erachteten Bildungsgütern wie der Literatur (auch unter dem Fokus Heterogenität/Bildungsgerechtigkeit)? Wie verändert das digitale Lesen den „Akt des Lesens“ an sich in kognitiver, sozialer und interaktiver Perspektive?
  • Welche Bedeutung ist der Digitalisierung hinsichtlich der Veränderung von Lesepraxen (in der Schule wie auch an der Universität) zuzuschreiben? Wie ist mit einer stärkeren Fokussierung auf digitale Literatur umzugehen? Welche didaktischen Konsequenzen sind zu ziehen (Lesesozialisation, Leseförderung, Literarisches Lernen)?

Insofern leistet das geplante Vorhaben einen aktiven Beitrag zur Erweiterung fachdidaktischen Wissens wie auch zum professionellen Umgang mit sich verändernden Medien(erfahrungs)welten.

Verortung im Rahmen des Forschungsförderprogramms (FFP) des LLZ
Das Vorhaben schließt an den zweiten inhaltlichen Schwerpunkt des FFP an. Es handelt sich um Grundlagenforschung zu Prozessen und Mechanismen bildungsrelevanter Aktivitäten, konkret von Lesepraxen im Kontext literarischer Lernprozesse. Zu Fragen ist nach dem Einfluss transformativer und medienkonvergenter Entwicklungstendenzen auf die Rezeptionsprozesse von Lernenden: Grundschüler*innen und Studierenden der Lehrämter an Grund- und Förderschulen im Vergleich.
Damit sollen grundlegende Fragestellungen nach konzeptionellen Konsequenzen der Digitalisierung des Buchmarktes als bildungsrelevantes Feld in den Blick genommen werden.
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