Kumulatives Nachtragswörterbuch des Sanskrit
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
N.N. Dr. Jörg Ritter
Finanzierung:
(Aus dem formalen Antrag an die DFG)
Das Sanskrit reicht bis weit in das 2. Jahrtausend vor Christus zurück und ist für linguistische und kulturvergleichende Fragestellungen der Indogermania unverzichtbar. Für den größten Teil der indischen Geschichte war Sanskrit die dominierende pan-indische Kultursprache und die Reichhaltigkeit des vorneuzeitlichen Corpus der auf Sanskrit überlieferten Wissenschaften und Literaturen hat kein Gegenstück in anderen vormodernen Zivilisationen, wobei es seine normative und identitätsstiftende Kraft sogar in der indischen Neuzeit, zum Teil bis in die Gegenwart behält. Der Wortschatz des Sanskrit, der nahezu viertausend Jahre alte Begriffswelten mittransportiert, wurde im 19. Jahrhundert durch bahnbrechende und in ihrer Gesamtleistung nie übertroffene Nachschlagewerke, die sog. Petersburger Wörterbücher (PW 1875, pw 1889) erschlossen. Ein Nachtragsband von R. Schmidt versuchte 1928 noch einmal, die rasante Entwicklung bei der Erschließung neuer Textfunde, Ersteditionen und historisch-linguistischer sowie Begriffsforschungen abzubilden, doch seither wächst die Diskrepanz zwischen Forschungsstand und lexikographischer Erschließung stetig. Zwar wurden Nachträge zum Petersburger Wörterbuch sowie eine immense Zahl an Wortstudien und Glossaren immer wieder verstreut publiziert oder auch neuere Wörterbuchvorhaben gestartet, wie etwa das großangelegte Poona-Wörterbuch, welches nicht einmal den ersten Buchstaben abschließen konnte, doch der tatsächliche Forschungsfortschritt lässt sich weiterhin immer nur partiell und durch Zufallsfunde ermitteln. Für die praktische Arbeit bilden somit auch im 21. Jahrhundert die Großwörterbücher des 19. Jahrhunderts die Grundlage. Diesem aus fachlicher Sicht unhaltbaren Zustand soll durch die Erstellung eines Kumulativen Nachtragswörterbuches begegnet werden, in dem die seither erzielten Fortschritte kritisch gesichtet und auf den bewährten Großwörterbüchern (pw & Schmidt) aufbauend verzeichnet werden. Anders als bei herkömmlichen Wörterbuchprojekten, die erst nach Abschluss der Arbeiten benutzbar sind, soll hier der Bestand der Nachträge zeitnah auf einem Internetportal mit an das Sanskrit angepassten Suchfunktionen und Recherchemöglichkeiten bereitgestellt werden. Perspektivisch wird ein Online-Portal angestrebt, in dem die Cologne Digital Sanskrit Wörterbücher und das Kumulative Nachtragswörterbuch ohne Medienbrüche integriert sind. Im Rahmen einer dreijährigen Anschubfinanzierung durch die Universität Halle (2009-2012) konnten die erforderlichen Vorarbeiten (Ermittlung der auszuwertenden Quellen, Erstellung kompletter Siglenlisten, Entwicklung der Eingabeschemata etc.) bereits durchgeführt und das System in einem Probelauf getestet werden. Die ersten Einträge im Kumulativen Nachtragswörterbuch könnten daher bald nach Beginn des Projekts tatsächlich genutzt werden.
Das Sanskrit reicht bis weit in das 2. Jahrtausend vor Christus zurück und ist für linguistische und kulturvergleichende Fragestellungen der Indogermania unverzichtbar. Für den größten Teil der indischen Geschichte war Sanskrit die dominierende pan-indische Kultursprache und die Reichhaltigkeit des vorneuzeitlichen Corpus der auf Sanskrit überlieferten Wissenschaften und Literaturen hat kein Gegenstück in anderen vormodernen Zivilisationen, wobei es seine normative und identitätsstiftende Kraft sogar in der indischen Neuzeit, zum Teil bis in die Gegenwart behält. Der Wortschatz des Sanskrit, der nahezu viertausend Jahre alte Begriffswelten mittransportiert, wurde im 19. Jahrhundert durch bahnbrechende und in ihrer Gesamtleistung nie übertroffene Nachschlagewerke, die sog. Petersburger Wörterbücher (PW 1875, pw 1889) erschlossen. Ein Nachtragsband von R. Schmidt versuchte 1928 noch einmal, die rasante Entwicklung bei der Erschließung neuer Textfunde, Ersteditionen und historisch-linguistischer sowie Begriffsforschungen abzubilden, doch seither wächst die Diskrepanz zwischen Forschungsstand und lexikographischer Erschließung stetig. Zwar wurden Nachträge zum Petersburger Wörterbuch sowie eine immense Zahl an Wortstudien und Glossaren immer wieder verstreut publiziert oder auch neuere Wörterbuchvorhaben gestartet, wie etwa das großangelegte Poona-Wörterbuch, welches nicht einmal den ersten Buchstaben abschließen konnte, doch der tatsächliche Forschungsfortschritt lässt sich weiterhin immer nur partiell und durch Zufallsfunde ermitteln. Für die praktische Arbeit bilden somit auch im 21. Jahrhundert die Großwörterbücher des 19. Jahrhunderts die Grundlage. Diesem aus fachlicher Sicht unhaltbaren Zustand soll durch die Erstellung eines Kumulativen Nachtragswörterbuches begegnet werden, in dem die seither erzielten Fortschritte kritisch gesichtet und auf den bewährten Großwörterbüchern (pw & Schmidt) aufbauend verzeichnet werden. Anders als bei herkömmlichen Wörterbuchprojekten, die erst nach Abschluss der Arbeiten benutzbar sind, soll hier der Bestand der Nachträge zeitnah auf einem Internetportal mit an das Sanskrit angepassten Suchfunktionen und Recherchemöglichkeiten bereitgestellt werden. Perspektivisch wird ein Online-Portal angestrebt, in dem die Cologne Digital Sanskrit Wörterbücher und das Kumulative Nachtragswörterbuch ohne Medienbrüche integriert sind. Im Rahmen einer dreijährigen Anschubfinanzierung durch die Universität Halle (2009-2012) konnten die erforderlichen Vorarbeiten (Ermittlung der auszuwertenden Quellen, Erstellung kompletter Siglenlisten, Entwicklung der Eingabeschemata etc.) bereits durchgeführt und das System in einem Probelauf getestet werden. Die ersten Einträge im Kumulativen Nachtragswörterbuch könnten daher bald nach Beginn des Projekts tatsächlich genutzt werden.
Schlagworte
Indologie, Sanskrit, Wörterbuch, eHumanities
Kooperationen im Projekt
Kontakt
Prof. Dr. Paul Molitor
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Naturwissenschaftliche Fakultät III
Von-Seckendorff-Platz 1
06120
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5524710
weitere Projekte
Die Daten werden geladen ...