Kognitive Leistungen und Adhärenzverhalten bei Patienten mit schizophrenen Psychosen – Ergebnisse einer multizentrischen prospektiven randomisierten kontrollierten Verlaufsstudie
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Zielsetzung: Ziel der empirischen Untersuchung ist es, den Zusammenhang zwischen kognitiver Leistung und Adhärenzverhalten bei Patienten mit schizophrenen Psychosen zu erforschen. Neben der Stabilität der kognitiven Beeinträchtigungen soll deren Einfluss auf das Adhärenzverhalten und auf den Erfolg der untersuchten Adhärenzintervention überprüft werden.
Methode: Im Rahmen einer multizentrischen prospektiven randomisierten kontrollierten Verlaufsstudie wurden 137 schizophrene und schizoaffektive Patienten rekrutiert und einer von zwei Versuchsbedingungen zugeordnet. Im Vergleich zur Kontrollgruppe erhielten die Patienten der Interventionsgruppe zusätzlich zum Standardbehandlungsprogramm die Adhärenztherapie. Diese umfasste fünf Therapiesitzungen während der stationären Behandlung und drei Therapiesitzungen innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Klinikentlassung in dem häuslichen Umfeld der Patienten. Zu Studieneinschluss, zur Klinikentlassung und drei Monate nach der Entlassung erfolgte neben einer ausführlichen Testdiagnostik eine Blutabnahme.
Ergebnisse: Zu Studieneinschluss wies die Gesamtstichprobe in den Bereichen Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und Exekutivfunktionen signifikante Beeinträchtigungen auf. Obwohl über alle Messzeitpunkte hinweg Verbesserungen in den drei kognitiven Bereichen beobachtet werden konnten, konnte man nur bei einem geringen Anteil von klinisch relevanten Verbesserungen sprechen. Beim Zusammenhang Neurokognition und Medikamentenadhärenz zeigte sich ein geringer negativer Zusammenhang. Patienten mit einer schlechteren Aufmerksamkeitsleistung beschrieben sich als adhärenter. Die Adhärenztherapie führte bei schizophrenen Patienten drei Monate nach der Entlassung aus dem stationären Setting zu einer stärkeren Symptomreduktion und einer Verbesserung des globalen Funktionsniveaus, allerdings nicht zu einer verbesserten Medikamentenadhärenz. Der Therapieerfolg, operationalisiert über eine geringere Psychopathologie zum Katamnesezeitpunkt, wurde nicht von kognitiven Einschränkungen zu Studienbeginn prädiziert. Der Rekrutierungsbias, der im Rahmen von Interventionsstudien zur Adhärenz nicht ausgeschlossen werden kann, stellt eine wichtige Limitation der Studie dar.
Schlussfolgerungen: Die Adhärenztherapie führt bei Patienten mit schizophrenen Psychosen zu einer signikanten Symptomreduktion. Kognitive Einschränkungen zu Therapiebeginn haben keinen Einfluss auf die Therapieerfolge.
Methode: Im Rahmen einer multizentrischen prospektiven randomisierten kontrollierten Verlaufsstudie wurden 137 schizophrene und schizoaffektive Patienten rekrutiert und einer von zwei Versuchsbedingungen zugeordnet. Im Vergleich zur Kontrollgruppe erhielten die Patienten der Interventionsgruppe zusätzlich zum Standardbehandlungsprogramm die Adhärenztherapie. Diese umfasste fünf Therapiesitzungen während der stationären Behandlung und drei Therapiesitzungen innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Klinikentlassung in dem häuslichen Umfeld der Patienten. Zu Studieneinschluss, zur Klinikentlassung und drei Monate nach der Entlassung erfolgte neben einer ausführlichen Testdiagnostik eine Blutabnahme.
Ergebnisse: Zu Studieneinschluss wies die Gesamtstichprobe in den Bereichen Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und Exekutivfunktionen signifikante Beeinträchtigungen auf. Obwohl über alle Messzeitpunkte hinweg Verbesserungen in den drei kognitiven Bereichen beobachtet werden konnten, konnte man nur bei einem geringen Anteil von klinisch relevanten Verbesserungen sprechen. Beim Zusammenhang Neurokognition und Medikamentenadhärenz zeigte sich ein geringer negativer Zusammenhang. Patienten mit einer schlechteren Aufmerksamkeitsleistung beschrieben sich als adhärenter. Die Adhärenztherapie führte bei schizophrenen Patienten drei Monate nach der Entlassung aus dem stationären Setting zu einer stärkeren Symptomreduktion und einer Verbesserung des globalen Funktionsniveaus, allerdings nicht zu einer verbesserten Medikamentenadhärenz. Der Therapieerfolg, operationalisiert über eine geringere Psychopathologie zum Katamnesezeitpunkt, wurde nicht von kognitiven Einschränkungen zu Studienbeginn prädiziert. Der Rekrutierungsbias, der im Rahmen von Interventionsstudien zur Adhärenz nicht ausgeschlossen werden kann, stellt eine wichtige Limitation der Studie dar.
Schlussfolgerungen: Die Adhärenztherapie führt bei Patienten mit schizophrenen Psychosen zu einer signikanten Symptomreduktion. Kognitive Einschränkungen zu Therapiebeginn haben keinen Einfluss auf die Therapieerfolge.
Schlagworte
Adhärenzverhalten, Kognitive Leistungen, schizophrene Psychosen
Kontakt

Prof. Dr. Johann Behrens
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Magdeburger Str. 8
06112
Halle (Saale)
Tel.:+49 163 3210000
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