Klinische Bedeutung neuartiger Cysteinproteasen in Gastritis-assoziierten Entzündungszellen
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Dr. U. Kellner,
Dr. S. Krueger,
OA Dr. U. Peitz
Finanzierung:
Bund;
Gastritiden sind im weiteren Sinne entzündliche Erkrankungen der Magenschleimhaut und gehören zu den häufigen Erkrankungen des Menschen. Erst die letzten 18 Jahre erbrachten Klarheit über den kausalen Zusammenhang zwischen Gastritiden und einer Infektion mit Helicobacter pylori (80 -V 90 % der Fälle). 1984 wurden zum ersten Mal international anerkannt curved bacilli in Assoziation mit Gastritiden gefunden. Auf dem Weltkongreß für Gastroenterologie in Sydney einigte man sich 1990 auf einen akzeptablen Kompromiß zur Klassifikation der Gastritis. Neben den Helicobacter bedingten Gastritiden spielen auch autoimmune Prozesse sowie chemische Prozesse (z.B. ein Gallereflux oder die Einnahme von nicht steroidalen Anti-rheumatika NSAR) eine Rolle. Allen Gastritisformen gemein ist die Entzündungszellreaktion. Dabei spielt die Freisetzung von Proteasen aus Makrophagen und Granulozyten und der damit verbundene Abbau der extrazellulären Matrix eine entscheidende Rolle. Eine Reihe von neuen Proteasen sind in den letzten Jahren durch die Sequenzierung des huma-nen Genoms entdeckt worden. Die physiologische bzw. pathophysiologische Funktion dieser neuartigen Proteasen ist jedoch weitgehend unbekannt. In unseren Vorarbeiten konnten wir zeigen, daß die Cathepsine X und F verstärkt in den phagozytierenden Entzündungszellen exprimiert werden, und zwar in Monozyten / Makrophagen verstärkt Cathepsin X, in Granulozyten Cathepsin F. Aus der restriktiven Expression dieser Proteasen in Entzündungszellen ergeben sich folgende Fragen:
Im einzelnen ist die Bearbeitung folgender Teilaufgabenvorgesehen:
- Welche Rolle spielen diese beiden Cathepsine für die spezifische Entzündungszellfunktion?
- Bestehen Unterschiede in der Protease-Expression bei den verschiedenen Gastritisformen?
- Besteht eine Korrelation zwischen Protease-Expression und Dauer der Erkrankung bzw. Grad der Veränderungen?
Im einzelnen ist die Bearbeitung folgender Teilaufgabenvorgesehen:
- Aufklärung der histologischen, zellulären und subzellulären Loka lisation der Cathepsine X und F in Magenbiopsien
- Quantifizierung der Cathepsine X und F, aber auch B und L auf mRNA- und Proteinebene
- Differenzierung der zellspezifischen Protease-Expression nach Zelltrennung sowie in Bezug auf Dauer der Erkrankung und Grad der Veränderung sowie der Ätiologie. Ziel dieses Vorhabens ist, herauszufinden, inwieweit die Ätiologie sowie der zeitliche Ablauf eine Rolle für die pathophysiologische Funktion der gastritis-relevanten Entzündungszellen spielt. Hierbei soll besonders die Rolle der Cathepsine X und F untersucht werden.
Schlagworte
Cysteinprotease, Gastritis, cathepsin
Kontakt
Prof. Dr. Albert Roessner
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Leipziger Str. 44
39120
Magdeburg
Tel.:+49 391 6715817
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