Kants Begriff der (Un)Mündigkeit in historischer und systematischer Perspektive
Projektleiter:
Projektbearbeiter:
Dr. Gabriel Rivero,
M.A. Daniel Stader
Finanzierung:
Das Projekt setzt sich zum Ziel, die philosophische Bedeutung des Begriffs der (Un)Mündigkeit bei Kant unter Berücksichtigung der Entwicklungsgeschichte seiner Kritischen Philosophie und der obligationstheoretischen Voraussetzungen seines Aufklärungsprogramms zu erforschen. Die oft einseitige Fokussierung der Forschungsliteratur auf seinen Aufklärungsaufsatz von 1784 ("Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?") soll überwunden werden. Es sollen die begrifflichen und philosophischen Kontexte spezifiziert werden, innerhalb derer Kants Konzeption der (Un)Mündigkeit gegenüber allen vor-kantischen Alternativen der Vorurteilskritik, des Selbstdenkens und der Mündigkeit an Konturen gewinnt. Hierzu zählen nicht zuletzt die über die Verbindlichkeit des moralischen Gesetzes sowie das Verhältnis von Gedanken- und Redefreiheit, die bürgerliche Selbstständigkeit des Menschen und seiner Bestimmung sowie den Begriff der Philosophie und des Philosophierens geführten Debatten. An die Seite dieser zugleich historische, entwicklungsgeschichtliche und systematische Aspekte umfassenden Thematik tritt die Frage nach der Anschlussfähigkeit von Kants Konzeption der (Un)Mündigkeit in der Gegenwart. Sie soll speziell mit Blick auf die kritische Theorie von Jürgen Habermas und Michel Foucault beantwortet werden, die sich ihrerseits explizit auf Kant beziehen. Das Vorhaben versteht sich als eine historische Untersuchung in systematischer Absicht und zielt auf eine Korrektur des selbstverständlichen und zumeist unreflektierten Gebrauches des Begriffs der Mündigkeit mit Kant als letzter Referenz.
Kontakt
Prof. Dr. Heiner F. Klemme
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Ethnologie und Philosophie
Emil-Abderhalden-Straße 26-27
06108
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5524390
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