Johann Franz Budde (1676-1729) im Kontext: Kabbala, Judentum und Orient
Projektleiter:
Nora Blume , Dipl.-Theol. Nora Blume
Finanzierung:
Haushalt;
Im Zentrum des Projekts steht der Hallisch-Jenaische Philosoph und Theologe Johann Franz Budde (*25. Juni 1667 Anklam +19. November 1729 Gotha) und dessen Stellung in den philosophisch-theologischen Debatten des frühen 18. Jh. Von besonderem Interesse sind jene Aushandlungsprozesse, in denen Zugehörigkeit oder Trennung, Orthodoxie oder Heterodoxie, „wahre“ oder „falsche Religion“ oder aber „Atheismus“ konstituiert wurden.
1) Grundlegend ist die Arbeitshypothese, dass Budde eine eigene Position zur (christlichen) Kabbala, zur jüdischen Philosophie und zur Theosophie entwickelte und sie mit christlicher Theologie identifizierte und so theologische Transformationen bzw. Hybride hervorbrachte, immer unter der Maßgabe, nicht der Heterodoxie beschuldigt zu werden oder aber andere vor dem Vorwurf zu schützen.
2) Infolge der Beschäftigung mit jüdisch-kabbalistischen und christlich-kabbalistischen Quellen und deren theologischer Aufwertung, kam es zu Neubewertungen des jüdischen Rechts. Es wird danach gefragt, inwiefern Buddes Schriften jene Neubewertungen des Judentums juristischer und theologischer Art mitbestimmte.
3) Es gilt die These, Budde habe v.a. eine „Historisierungs“- Funktion in den Debatten erfüllt, um die Beobachtung zu ergänzen, dass die damit eingeschlagene historischen Vertikale, gleichsam eine geografische Horizontale erzeugte: Bisher kaum thematisiert wurde, die seit dem Beginn der postcolonial studies nicht zu übersehende und den Aufklärungsdiskurs (s.o.) maßgeblich strukturierende „fiktionale Geografie“ die Kennzeichen jener Debatte des frühen 18. Jh. ist. In diesen wird die Möglichkeit von Staatsbürgerlichkeit mit der Frage nach natürlicher Religion und Offenbarung verzahnt und sozusagen „geografisch“ verhandelt.
1) Grundlegend ist die Arbeitshypothese, dass Budde eine eigene Position zur (christlichen) Kabbala, zur jüdischen Philosophie und zur Theosophie entwickelte und sie mit christlicher Theologie identifizierte und so theologische Transformationen bzw. Hybride hervorbrachte, immer unter der Maßgabe, nicht der Heterodoxie beschuldigt zu werden oder aber andere vor dem Vorwurf zu schützen.
2) Infolge der Beschäftigung mit jüdisch-kabbalistischen und christlich-kabbalistischen Quellen und deren theologischer Aufwertung, kam es zu Neubewertungen des jüdischen Rechts. Es wird danach gefragt, inwiefern Buddes Schriften jene Neubewertungen des Judentums juristischer und theologischer Art mitbestimmte.
3) Es gilt die These, Budde habe v.a. eine „Historisierungs“- Funktion in den Debatten erfüllt, um die Beobachtung zu ergänzen, dass die damit eingeschlagene historischen Vertikale, gleichsam eine geografische Horizontale erzeugte: Bisher kaum thematisiert wurde, die seit dem Beginn der postcolonial studies nicht zu übersehende und den Aufklärungsdiskurs (s.o.) maßgeblich strukturierende „fiktionale Geografie“ die Kennzeichen jener Debatte des frühen 18. Jh. ist. In diesen wird die Möglichkeit von Staatsbürgerlichkeit mit der Frage nach natürlicher Religion und Offenbarung verzahnt und sozusagen „geografisch“ verhandelt.
Kontakt
Nora Blume
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Interdisziplinäres Zentrum für Pietismusforschung
Franckeplatz 1
06110
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523071