EVENTAS - Evaluation des Entlassprozesses und der Anschlussversorgung von Krankenhauspatient:innen
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Durch den gesetzlichen Rahmen zum Entlassmanagement wurden die strukturellen und finanziellen Voraussetzungen für eine gute Versorgung nach einer Krankenhausbehandlung geschaffen. In Folge dessen bedarf es einer systematischen und koordinierten Umsetzung des Entlassmanagements unter Einbezug nachsorgender Versorgungsleistungen. Schätzungen zufolge bedürfen ca. 20 – 35 % der Patient:innen einen zielgerichteten Entlassprozess (Broge et al. 2019). Obwohl das Entlassmanagement in den Krankenhäusern flächendeckend eingeführt wurde, hat die Umsetzung Verbesserungspotenzial (Lingnau et al. 2021). Insbesondere fallen dabei Schnittstellen-, Kommunikations- und Kooperationsprobleme an Sektorengrenzen des Gesundheitssystems auf (Lang et al. 2019). Im Weiteren wird über mangelnde Kapazitäten bei Anschlussversorgern berichtet, welche den Entlassprozess zusätzlich erschweren (Broge et al. 2019). Um trotz dieser Zugangsbarrieren Versorgungsbrüche zu verhindern und eine Anschlussversorgung zu sichern, wurde die Übergangspflege gesetzlich eingeführt. Im Bundesland Sachsen-Anhalt ist aufgrund des Zusammenspiels verschiedener Faktoren wie dem Alter der Bevölkerung, dem hohen Anteil von Leistungsempfänger:innen des SGB XI, der ländlich geprägten Struktur der Region und der erhöhten Morbidität (z. B. kardiovaskuläre Erkrankungen) von einer besonderen Relevanz bzw. einem hohen Bedarf an einer koordinierten Entlassplanung und Anschlussversorgung auszugehen. Daher ist diese Region geeignet, um die Prozesse des Entlassmangements zu analysieren und um Verbesserungspotentiale, Herausforderungen und Hürden aufzuzeigen. Im Weiteren ist eine partizipative Herangehensweise bzw. Betrachtung aus Patient:innen-, Ver- und Nachsorgerperspektive angezeigt, damit eine Grundlage für eine bedarfsgerechte und patientenorientierte als auch eine sektorenübergreifende und multiprofessionelle Versorgung geschaffen werden kann. Um die Forschungsziele zu erreichen ist ein Embedded Mixed-Methods Studiendesign geplant (Creswell und Clark 2017). Die Studie orientiert sich dabei an dem Versorgungsprozess der Patient:innen, von der Aufnahme in eine stationäre Krankenhausbehandlung, über die Entlassung bis hin zur Anschlussversorgung. Im Forschungsprozess werden qualitative und quantitative Forschungsmethoden zunächst parallel angewendet und abschließend die Ergebnisse zur Beantwortung der Forschungsfrage verknüpft.
Kontakt
Dr. Steffen Fleischer
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Magdeburger Str. 8
06112
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5574133
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