Enhancing Palliative Care In ICU (EPIC)
Projektleiter:
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Finanzierung:
EU HORIZON Europe;

Etwa 10 % aller Verstorbenen in der Bevölkerung sterben nach der Aufnahme in eine Intensivstation. Diese Patienten haben oft belastende Symptome und erhalten möglicherweise eine intensivere lebensverlängernde Behandlung, als sie selbst gewählt hätten. Ihre Familienangehörigen leiden oft dauerhaft unter dieser Erfahrung, und viele Ärzte und Pflegekräfte auf der Intensivstation sind durch die Wahrnehmung einer möglicherweise nicht nützlichen Pflege belastet. Ziel des EPIC-Projekts ist die nachhaltige Verbesserung der Palliativversorgung für schwerkranke Patienten und ihre Familien auf der Intensivstation. Ein interdisziplinäres Konsortium arbeitet zusammen, um ein neuartiges harmonisiertes Praxismodell für die Palliativmedizin mit Hilfe der Telemedizin anzubieten. Bei dem Projekt handelt es sich um die erste europäische Interventionsstudie zur Palliativpflege auf der Intensivstation, bei der ein systembasierter Ansatz mit proaktiver Patientenidentifizierung, Checkliste und Blended Learning zum Einsatz kommt, der auf die spezifischen Anforderungen von Intensivpflegekräften ausgerichtet ist. Die Wirksamkeit des neuen Modells wird in einer randomisierten Stufenstudie mit 7 klinischen Zentren aus 5 europäischen Ländern, 23 multidisziplinären Intensivstationen und 2001 Patienten untersucht. Primäres Ergebnis ist eine Verkürzung des Aufenthalts auf der Intensivstation, um das Leiden zu lindern. Die Auswirkungen auf die Kosten und die Kosteneffizienz werden aus verschiedenen Perspektiven bewertet. Es wird eine evidenzbasierte Patientenentscheidungshilfe für kritisch kranke Patienten entwickelt. Weitere Ergebnisse dienen der Vertiefung unseres Verständnisses von Hindernissen und Erleichterungen und liefern ethische Empfehlungen für den Einsatz der Telepalliativversorgung in der Zivilgesellschaft. Die Vision von EPIC ist es, zu einem Bewusstseinswandel beizutragen, weg von einer engen Fokussierung auf Lebensverlängerung hin zu einer ganzheitlicheren Pflege. Eine europäische Patienten- und Familienberatungsgruppe wird eingerichtet, um Patienten und Familienmitglieder von Anfang an einzubeziehen und gemeinsam Informationen zu erstellen, die offen zugänglich sind, um die Akzeptanz der Palliativversorgung zu erhöhen. Die Telemedizin bietet eine kostengünstige Lösung, um das Modell auf alle Regionen Europas auszudehnen und neue Wege für eine patientenzentrierte Versorgung zu eröffnen.
Kooperationen im Projekt
- Universität Basel, Schweiz
- Universita degli Studi di Perugia
- Ethniko kai Kapodistriako Panepistimio Athinon
- Katholieke Universiteit Leuven
- Region Syddanmark
- Vseobecna Fakulti Nemocnice V Praze
- Hadassah Medical Organization Jerusalem
- King's College London, Großbritannien
- Universitätsklinikum Erlangen
- Universitätsklinikum Düsseldorf
- Charité Universitätsmedizin Berlin
Kontakt

OA Dr. Jochen Dutzmann
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III
Ernst-Grube-Straße 40
06120
Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5572601