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Eignung von Wetterindexversicherungen zur Risikoreduzierung in landwirtschaftlichen Unternehmen
Projektbearbeiter:
Juliane Doms
Finanzierung:
Haushalt;
Aufgrund der Volatilität von Kosten, Erträgen und Preisen (unsicheren Preis-und Mengengerüsten) unterliegt der Erfolg landwirtschaftlicher Unternehmen Schwankungen. Diese Schwankungen bezeichnet man als Erfolgsrisiko. Es wird davon ausgegangen, dass sich das Erfolgsrisiko für deutsche Agrarunternehmen infolge des Abbaus preisstabilisierender Maßnahmen in den letzten Jahrzehnten erhöht hat. Auch eine durch den Klimawandel steigende Volatilität natürlicher Wachstumsfaktoren wird als Ursache für zunehmende Erfolgsschwankungen angesehen. Auf Grund dieser Entwicklung gewinnt das Risikomanagement, d.h. die Entscheidung, ob bzw. welche kostenträchtigen Maßnahmen (Instrumente) zur Reduzierung von Erfolgsschwankungen eingesetzt werden sollen, an Bedeutung. Mit der Überlegung zum Einsatz von Risikomanagementinstrumenten ist implizit die Annahme verbunden, dass der Entscheidungsträger risikoavers ist. Er strebt sowohl nach Gewinn als auch nach Sicherheit und hat abhängig vom Grad seiner individuellen Risikoaversion eine bestimmte Zahlungsbereitschaft für die Reduzierung des Risikos.
Neben der Diversifizierung des Produktionsprogramms und klassischen Schadensversicherungen steht mit Wetterindexversicherungen inzwischen ein neues Risikomanagementinstrument zur Verfügung. Dieses Instrument setzt an den als Risikoquellen oder Risikofaktoren bezeichneten volatilen Größen (wie z.B. den Erträgen) an, die den Unternehmenserfolg bestimmen. Die risikoreduzierende Wirkung bemisst sich aber anhand der Volatilität der relevanten unternehmerischen Zielgröße, mit der der Unternehmenserfolg erfasst wird. Unabdingbare Voraussetzung für ein zielgerichtetes Risiko-management ist deshalb die Festlegung der konkreten Größe, deren Schwankungen quantifiziert und reduziert werden sollen. Dabei kann es sich beispielsweise um den Gesamtdeckungsbeitrag handeln, der auf der Ebene der Produktionsprogrammplanung die wesentliche Entscheidungs-grundlage darstellt. Im Fokus bisheriger Analysen zur Wirkung von Wetterindexversicherungen auf das Erfolgsrisiko in landwirtschaftlichen Unternehmen stand häufig die Bestimmung der Hedgingef-fektivität. Die Hedgingeffektivität ist die prozentuale Reduzierung der Volatilität einer definierten Größe, die durch den Einsatz eines bestimmten Instruments erzielt wird.
Viele Studien zur Wirkung von Wetterindexversicherungen gehen vereinfachend von einem Ein-produktunternehmen aus und/oder betrachten nur eine oder zwei volatile Größen (z.B. Preise und/oder Erträge). Basierend darauf wird dann versucht, die risikoreduzierende Wirkung zu erfassen, indem isoliert die Volatilität der Preise oder der Erlöse einzelner Produkte untersucht wird. Diese Vereinfachungen sind jedoch nicht adäquat, wenn man das Risikoreduzierungspotenzial in realen Betrieben identifizieren möchte.
Vor diesem Hintergrund ist es ein erster Schritt zur einzelbetrieblichen Bewertung von Wetter-indexversicherungen, ihre Hedgingeffektivität bezogen auf die Volatilität des Gesamtdeckungs-beitrags zu untersuchen. Dies war bereits Untersuchungsgegenstand verschiedener Studien. Allerdings beruhten die Analysen auf kurzen Zeitreihen von ca. 10 Jahren und/oder Durchschnittsdaten. Studien unter Einbeziehung längerer einzelbetrieblicher Deckungsbeitragszeitreihen liegen nach bisherigem Kenntnisstand nicht vor.
Angesichts des nach wie vor lückenhaften Kenntnisstands zur praktischen Eignung von Wetterindex-versicherungen für die Risikoreduzierung ist es das Ziel der Arbeit, das Risikoreduzierungspotenzial dieses Instrumentes für landwirtschaftliche Unternehmen zu analysieren.
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