Um diese Entwicklungen präzise erfassen zu können, wird das Projekt zunächst die fehlende empirische Datensammlung über Existenz und Zusammensetzung von Schwerbehindertenvertretungen sowie deren Kooperation mit Betriebs- und Personalräten sowie mit außerbetrieblichen Akteuren und vor allem den Gewerkschaften erfassen. Weiter wird das Projekt die Arbeitsweise der Schwerbehindertenvertretungen vor allem funktional erfassen, indem die Daten anhand geeigneter Stichproben von Akten in kündigungsrechtlichen Zustimmungsersetzungsverfahren sowie in Präventionsverfahren nach §§ 84, 85 SGB IX zusammengetragen und analysiert werden sollen. Damit sollen zugleich Handlungsmuster für die Interessenvertretung und -wahrnehmung in einer auf Gestaltung und Prävention angelegten betrieblichen Gesundheitspolitik erfasst und diskutiert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts richtet sich auf Betriebe, in denen eine eigenständige Schwerbehindertenvertretung fehlt; hier soll ermittelt werden, warum bisher von den Möglichkeiten des vereinfachten Wahlverfahrens der Schwerbehindertenvertretung nur in begrenztem Umfang Gebrauch gemacht wird und welche behindertenpolitische Rolle die Betriebsräte in solchen Betrieben einnehmen.
Insgesamt soll die Untersuchung aber einen Beitrag liefern, wie eine organisierte Interessenvertretung in der betrieblichen Gesundheitspolitik möglich ist und welches Leitbild der heutigen Schwerbehindertenvertretung zugrunde liegt.
Schlagworte
Prof. Dr. Wolfhard Kohte
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Juristischer Bereich - Law School
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Halle (Saale)
Tel.:+49 345 5523137