Beat it - Möglichkeiten des Beatboxen für Sprachtherapie und Sprachförderung bei Kindern mit Aussprachestörungen

Im Projekt soll mit Beatboxing ein Element der aktuellen Jugendkultur auf seinen Nutzen für die Sprachtherapie untersucht werden. Im Fokus stehen dabei Kinder mit unterschiedlichen phonetisch-phonologische Störungen (Aussprachestörungen). In der Sprachtherapie kommen bei diesen Kindern myofunktionelle Übungen (Mundmotorik, orofaciale Muskulatur), Atemübungen sowie Übungen zur Lautdifferenzierung / akustischen Differenzierung zum Einsatz. Letztlich sind dies Bereiche, die auch für den Beatboxer eine hohe Relevanz haben, da er für das Hervorbringen von Rhythmen, Geräuschen, Tönen und Melodien einen motorischen Plan umsetzen, den Luftstrom für die Phonation (in Schwingung versetzen der Stimmlippen) steuern und das klangliche Ergebnis überprüfen muss. Diese Parallelen sollen im Projekt genutzt werden. Ist eine Artikulationstherapie für Kinder sehr herausfordernd und die Übungen, vor allem durch die häufigen Wiederholungen ungewohnter Artikulationsbewegungen anstrengend und ermüdend, so erhoffen wir uns durch das Beatboxing in der Verbindung von selbst erzeugten Rhythmen, der Arbeit mit Mikrofon und Lautsprecher eine hohe Motivation für die Durchführung der Übungen sowie ein gesteigertes Selbstkonzept.

Im Projekt wurden die 2. Klassen der Sprachheilschule in Halle über zwei Wochen täglich für je eine Stunde durchgeführt (N=50). Kinder mit Artikulationsstörungen stellen hier die größte Gruppe dar. Die Evaluation der explorativen Studie wird zudem den Nutzen für andere Störungsbilder aufzeigen (z.B. Dysgrammatismus – morphologisch-syntaktische Störungen).